
Unter den Duzenden Geräten, die wir als Musiker verwenden …
Sind wenige Werkzeuge so missverstanden wie die DI-Box, oder Direct Injection Box.
Auf praktisch jeder Bühne gibt es sie in der einen oder anderen Form …
Und im Studio hat quasi jedes Audio Interface eine eingebaut.
Und doch, wie viele von uns können wirkliche erklären was sie macht?
Noch schlimmer … wenn Du eine DI-Box kaufst, schaust Du Dir überhaupt alle an, die zur Auswahl stehen?
Nun, wenn Du Antworten willst … findest Du sie im heutigen Artikel.
Fangen wir an. mit den Basics …
Table of contents
- Was Genau ist eine DI-Box?
- Passive und Aktive DI-Boxen
- Die besten Instrumente für Aktive DI-Boxen
- Die besten Instrumente für Passive DI-Boxen
- Warum Passive DI-Boxen auf der Bühne besser sind
- Eine gute Passive DI-Box finden
- Eine gute Aktive DI-Box finden
- Akustische DI-Boxen
- Stereo DI-Boxen
- Re-Amps
- Mehrkanal-DI-Boxen
- Wie viel Du für DEINE DI-Box ausgeben solltest
Was Genau ist eine DI-Box?

Im Kern hat die DI-Box EINEN Zweck:
Ein asymmetrisches Instrumenten-Signal mit hoher Impedanz in ein symmetrisches Mikrofon-Signal mit niedriger Impedanz zu wandeln.
Was Dir das bringt?
Auf der Bühne kannst du ein Instrumentensignal aufsplitten …
Und den symmetrischen „Output“ an den Mixer und zur PA schicken, und das unbearbeitete Signal an den Verstärker weiterleiten.
Im Studio funktioniert das ähnlich, nur dass das symmetrische Signal an Dein Audio-Interface geht …
Wodurch Du gleichzeitig wet und dry Versionen desselben Tracks aufnehmen kannst.
In beiden Fällen haben DI-Boxen den zusätzlichen Vorteil, dass Du Gitarrensignale über viel längere Distanzen senden kannst, ohne das sich Rauschen aufbaut.
Als nächstes …
Passive und Aktive DI-Boxen
Die drängendste Frage, die sich alle Stellen ist:
Was ist der Unterschied zwischen aktiven und passiven DI-Boxen?
Den Teil, den die meisten Leute bereits verstehen ist:
- Aktive DI-Boxen benötigen eine Stromzufuhr
- Passive DI-Boxen nicht
Aber, Du vermutest es wahrscheinlich schon, es steckt VIEL mehr dahinter.
Also lernen wir mehr … OK?
Als nächstes …
Die besten Instrumente für Aktive DI-Boxen

Die erste Faustregel ist:
Aktive DI-Boxen sind am besten für PASSIVE Instrumente, wie:
- E-Gitarren
- Passive Bässe
- Vintage Rhodes Pianos
Und zwar weil …
Passive Instrumente ein schwächeres Signal ausgeben und daher von der Verstärkung druch aktive DI-Boxen profitieren.
Als nächstes …
Die besten Instrumente für Passive DI-Boxen

Logischerweise gilt in diesem Fall die umgekehrte Faustregel:
Passive DI-Boxen sind am besten für AKTIVE Instrumente, wie:
- Aktive Bässe
- Keyboards
- Elektronische Percussion
Da deren Vorverstärker ein lauteres Signal ausgeben …
Brauchst Du die Verstärkung der aktiven DI-Boxen nicht.
Aber es gibt noch mehr …
Passive DI-Boxen haben typischerweise viel mehr Headroom als aktive DI-Boxen und können daher mit lauteren Output-Signalen umgehen ohne zu übersteuern.
Falls und wenn sie übersteuern, produzieren passive DI-Boxen eine angenehme „sättigende“ Verzerrung, während aktive DI-Boxen einen härteren Sound haben, der wie digitale Übersteuerung klingt.
Das ist ein Szenario, wo passive DI-Boxen ideal sind. Das andere Szenario sind Live-Auftritte …
Warum Passive DI-Boxen auf der Bühne besser sind
Das Problem mit aktiven DI-Boxen auf der Bühne ist, dass die 3 Möglichkeiten zur Stromzufuhr jeweils eigene Probleme verursachen:
- Wechselstrom − schwierig auf der Bühne bereitzustellen.
- Batterien − versagen immer im ungünstigsten Moment und sind teuer.
- 48 V Phantomspeisung − ist normalerweise nicht stark genug, um angemessenen Headroom zu liefern.
Passive DI-Boxen andererseits, brauchen KEINE Stromzufuhr, und sind deshalb besser, weil diese Probleme nicht auftretetn.
Ein weiterer Grund, warum passive DI-Boxen bei Live-Auftritten besser sind ist …
Ihre Transformatoren sind hoch-resistent gegen Brummschleifen.
Indem Transformatoren das Audio-Signal durch ein Magnetfeld schicken, eliminieren sie alle direkten elektrischen Verbindungen zwischen dem Input und dem Output …
Und blockieren dadurch alle Brummschleifen, die eventuell im System existieren.
Natürlich können das manche DI-Boxen besser als andere, und ich erkläre Dir gleich warum …
Eine gute Passive DI-Box finden

Ein häufiges Missverständnis bei passiven DI-Boxen ist, dass sie alle gleich sind.
Aber die Wahrheit ist:
Die guten klingen wirklich viel besser als die billigen …
… und das liegt hauptsächlich am Transformer.
Unter normalen Bedingungen sind Transformer ständig mehreren Störquellen ausgesetzt, die den Sound negativ beeinflussen …
Die wichtigste Störquelle ist das Magnetfeld Deines Verstärkers.
Um dieses Problem zu vermeiden nutzen gute Transformer verschiedene Arten von Abschirmung im Gehäuse. Und diese Abschirmung kann teuer sein …
Darum gilt besonders für passive DI-Boxen, dass Qualität wirklich ihren Preis hat.
3 großartige Optionen, die ich empfehle
Bei meiner Online-Recherche habe ich folgendes Video (auf Englisch) über die Radial JDI gefunden, es hat auch haufenweise Informationen über passive DI-Boxen im Allgemeinen. Schau es Dir an (Englisch):
Eine gute Aktive DI-Box finden

Wie ich vorher schon gesagt habe, ein großes Problem mit den meisten aktiven DI-Boxen ist, dass sie in einer Live-Umgebung nicht gut funktionieren.
Darum erkennt man eine gute aktive DI-Box daran, dass sie diese Herausforderungen überwinden kann.
Zum Beispiel hat die 48 V Phantomspeisung der meisten aktiven DI-Boxen die Tendenz Brummschleifen in das System einzuführen …
Aber Du kannst den Erdungsschalter nicht aktivieren, ohne die Phantomspeisung abzustellen.
Um dieses Problem zu lösen konvertiert die Radial J48 48 V Phantomspeisung mit einer einzigartigen Switching Power Supply in Wechselstrom, wodurch Du erden kannst, ohne die Stromversorgung zu verlieren.
Ein weiteres häufiges Problem mit 48 V Phantomspeisung ist: sie beschränkt die innere Arbeitsspannung der DI-Box in einem Maß, dass der verfügbare Headroom weit geringer ist, als bei einer typischen passiven DI-Box.
Die Radial J48 löst dieses Problem mit einem einmaligen Schaltkreis, der die interne Spannungsschiene auf bis zu 9 Volt erhöht …
Wodurch weit mehr Headroom zur Verfügung steht, als in anderen typischen aktiven DI-Boxen.
Es ist daher keine Überraschung, dass die Radial J48 – (Amazon/Thomann) zum Industrie-Standard geworden ist.
Alternativ gibt es auch noch ein paar andere großartige aktive DI-Boxen, die ich empfehle:
Für Live-Umgebungen:
Fürs Studio:
Hier ist noch ein großartiges Video von Radial mit vielen Informationen über aktive Di-Boxen (auf Englisch):
Akustische DI-Boxen

Da akustische Gitarren traditionell passive piezo-elektrische Tonabnehmer verwenden …
Würde die Faustregel für eine aktive DI-Box sprechen, oder?
Das ist zwar wahr, aber diese Tonabnehmer haben eine noch höhere Impedanz als die in aktiven Bässen …
Und daher werden spezielle „akustische DI-Boxen“ verwendet, die speziell auf das Instrument ausgelegt sind.
Der größte Unterschied, den Du bei den akustischen DI-Boxen bemerken wirst …
Sie sind viel besser darin, die Details in den hohen Frequenzen zu erhalten, was natürlich essentiell für den Sound einer Akustikgitarre ist.
Von den Spitzenmodellen auf dem Markt empfehle ich diese:
- LR Baggs Para DI – (Amazon/Thomann)
- LR Baggs Venue – (Amazon/Thomann)
- Fishman Aura Spectrum DI – (Amazon/Thomann)
- BBE Acoustimax – (Amazon/Thomann)
- Radial PZ-DI – (Amazon/Thomann)
Als nächstes …
Stereo DI-Boxen

Bei Stereo-Outputs wie bei Keyboards und elektronischen Schlagzeugen …
Bieten Stereo DI-Boxen eine einfache Lösung, um BEIDE Kanäle in EINEM Gerät zu bearbeiten.
Noch ein nützliches Feature: manche haben einen „MERGE“ Knopf …
Der die STEREO-Kanäle in einen einzelnen MONO-Output mischt.
Warum Du das machen würdest?
Bei Live-Auftritten in größeren Hallen, wo die Fans sich auf einer großen Fläche verteilen …
Kann ein Stereobild für die Leute, die an den Seiten sitzen, eher von Nachteil sein.
In diesem Fall ist MONO besser und mit dem Merge-Knopf ist es einfach zu bekommen.
Wenn Du eine Stereo DI-Box brauchst, empfehle ich Dir diese beiden:
Als nächstes …
Re-Amps

Wir wissen alle, dass es Zeit braucht, den richtigen Gitarren-Klang zu finden, stimmt’s?
Das Problem ist, dass Musiker normalerweise am besten in den ersten Takes spielen …
Und die verschwenden wir oft damit, den richtigen Klang und die richtige Mikrofonpositionen zu finden.
Ingenieure haben dieses Problem erkannt …
Und clevere Möglichkeiten entwickelt, es zu umgehen und einen Track zu bearbeiten und erneut aufzunehmen, lange nachdem ein Track aufgenommen wurde und der Gitarrist nach Hause gegangen ist.
Dann entwickelte eines Tages ein Mann namens John Cuniberti ein Gerät namens „Re-Amp“, das speziell für diesen einen Zweck entwickelt wurde.
Und so funktioniert’s:
Du nimmst den trockenen Gitarren-Track, den Du aufgenommen hast und schickst ihn an den Re-Amp.
Der Re-Amp konvertiert das symmetrische Line-Pegel-Signal zurück in ein Gitarren-Signal … welches Du dann durch ein zweites Gitarren-Kabel an den Verstärker schickst.
Zu diesem Zeitpunkt kannst Du den aufgenommen Track loopen und Dir alle Zeit nehmen, um den perfekten Sound zu finden.
Wenn Du ihn hast, nimmst Du ihn einfach wieder in einen neuen Track auf und das war’s! Einfach, oder?
Wenn Du es ausprobieren möchtest, empfehle ich diese Spitzenmodelle:
- Radial ProRMP – (Amazon/Thomann)
- Radial Reamp JCR – (Amazon/Thomann)
- Radial X-Amp – (Amazon/Thomann)
- Little Labs Redeye – (Amazon/Thomann)
Als nächstes …
Mehrkanal-DI-Boxen

Für das durchschnittliche Homerecording Studio würden sie sicherlich einen Overkill darstellen …
Aber Mehrkanal DI-Boxen sind tatsächlich die Crème de la Crème wenn es um DI-Boxen geht …
… da sie denen, die sie brauchen, enorme Vorteile bieten.
In Profi-Studios und großen Live-Bühnen mit komplexer Signalführung …
Kannst Du mit ihnen mehrere Gitarren an mehrere Verstärker mit mehreren re-amping Loops anschließen.
Und während Du und ich sie wahrscheinlich niemals brauchen werden, ist es gut zu wissen, dass es sie gibt, falls irgendwann der Tag kommt, an dem wir sie doch brauchen.
Es ist keine Überraschung, dass die besten DI-Boxen in dieser Kategorie von Radial sind. Hier sind meine Empfehlungen:
Wie viel Du für DEINE DI-Box ausgeben solltest
Jetzt haben wir uns das gesamte Spektrum an DI-Boxen angeschaut und Du hast festgestellt, dass die Preisspanne von 40 € bis über 1000 € reicht.
Die Frage ist, wie viel solltest Du für DEINE DI-Box ausgeben?
Nun, Du hast vielleicht auch festgestellt, dass die Jungs von Radial Engineering alle Antworten haben, wenn es um DI-Boxen geht …
Und sie haben natürlich auch eine Antwort auf diese Frage.
Laut ihrer 5:1 Regel, solltest Du für alle 5 Euro, die Du für Dein Instrument ausgibst, 1 Euro in Deine DI-Box investieren …
Für eine 1000 Euro Gitarre, würdest Du also eine 200 Euro DI-Box kaufen.
Klingt logisch, oder? Jetzt wissen wir’s.