Im Aufnahmestudio sind Studio-Akustikelemente ein Eckpfeiler jedes guten Akustikkonzeptes.
Sie absorbieren zwar die tiefen Töne nicht so gut wie Bass Absorber, aber sie haben die ganz andere Aufgabe, stehende Wellen zwischen parallelen Wänden zu unterdrücken.
Und genau dieser Punkt ist in den kleinen kubischen Räumen der meisten Homerecording-Studios besonders problematisch.
Um dir zu helfen, diese Herausforderung zu meistern, werde ich dir in diesem ultimativen Leitfaden alles beibringen, was du über dieses wichtige Thema wissen musst.
Hier erfährst Du was wir gleich besprechen werden:
Industrielle Akustikpaneele vs. selbstgebaute Studio Akustikelemente
Möglicherweise weißt du nicht, dass der Selbstbau von Studio Akustikelementen viel verbreiteter ist, als du dir vorstellen kannst.
Es erfordert zwar einige Fahrten zum Baumarkt und grundlegende handwerkliche Fähigkeiten, aber dafür kannst du eine Menge Geld sparen.
Handelsübliche Studio Akustikelemente sind zwar teurer, haben aber den großen Vorteil, dass sie auf ihre Leistungsfähigkeit geprüft sind.
Dadurch kannst du sicher sein, dass sie auch wirklich das tun, was sie tun sollen.
Viele Neulinge machen allerdings den Fehler, Materialien wie Teppiche, Pappbecherhalter oder Eierkartonschaum zu verwenden, die die hohen Frequenzen absorbieren, während die tiefen Frequenzen erhalten bleiben.
Das führt nur dazu, dass der Raum dumpf und bassig klingt.
Ich empfehle dir also Folgendes: Wenn du dich zum ersten Mal mit dem Thema Studio Akustikelemente beschäftigst, kaufe diese einfach online.
Ich empfehle dir diesen Weg vor allem deshalb, weil du dich erst einmal mit dem „Klang eines Studios“ vertraut machen musst.
Sammle zunächst ein paar Jahre Erfahrung, damit du weißt, wie ein guter Raum klingen sollte und wie ein schlechter Raum klingt. DANN kannst du, wenn du willst, später selbst mit selbst gebauten Platten experimentieren.
Also, als Zweites…
Die 3 wichtigsten Merkmale von Studio Akustikelementen
Wenn du Schaumstoff Studio Akustikelemente online kaufst, gibt es 3 wichtige Merkmale, die du beachten musst.
Erstens ist da die DICKE.
5 cm ist der Branchenstandard. 10 cm ist die Premiumklasse und teurer.
Dicker ist technisch gesehen immer besser, aber für den Anfang sind ist 5 cm gut genug und das, was ich empfehlen würde. Später in diesem Beitrag zeige ich dir einen Montagetrick, mit dem sie genauso effektiv werden wie der 10 cm Schaumstoff.
Zweiterns das OBERFLÄCHENMUSTER.
Paneele haben in der Regel eine Art 3D-Muster auf ihrer Außenfläche. Keilförmig und pyramidenförmig sind die beiden gängigsten.
Diese Strukturen haben zwar einen leichten Unterschied in der Leistung, aber die Auswirkungen sind minimal. Entscheide dich also ruhig nach deinem Geschmack.
Als Nächstes kommt die QUADRATMETERZAHL ins Spiel.
Die Standardpakete von Studio Akustikelementen werden in der Regel in 6er-, 12er- oder 24er-Paketen geliefert. In Größen von 1 m², 2 m² oder 2 m × 4 m.
Aber die eigentliche Zahl, auf die du achten musst, ist die Gesamtquadratmeterzahl der Abdämmung. Ein guter Ausgangspunkt für die meisten Heimstudios sind etwa 48 m².
Das bedeutet normalerweise:
- 48 – 1 m² panele
- 12 – 2 m² panele
- 6 – 2×4 m panele
Jedes dieses Studio Akustikelemente ist geeignet, aber ich empfehle in der Regel kleinere Paneele, da sie leichter sind und sich einfacher mit Klebstoffen befestigen lassen, die Ihre Wand nicht beschädigen.
Als nächstes..
NRC-Ratings vs. SRC-Ratings: Was ist der Unterschied?
Produktbeschreibungen enthalten in der Regel einen „Rauschunterdrückungskoeffizient (NRC)“ zwischen 0 und 1.
Je höher die Zahl, desto größer ist die Absorption der Studio Akustikelemente.
Diese Zahl mag zwar wichtig erscheinen, aber die Wahrheit ist, dass sie für ein Tonstudio so gut wie wertlos ist. Und hier ist der Grund dafür:
Der Test zur Ermittlung dieser Zahl misst nur die Absorption bei 4 Frequenzen:
- 2000 Hz
- 1000 Hz
- 500 Hz
- 250 Hz
Das bedeutet, dass unterhalb von 250 Hz, wo praktisch alle problematischen Frequenzen im Studio liegen, keine Messungen durchgeführt werden.
Deshalb gibt eine andere Messgröße, der sogenannte Schallabsorptionskoeffizient (SRC), eine viel bessere Darstellung der tatsächlichen Leistung.
Denn diese Zahl misst die Absorption in einem bestimmten schmalen Frequenzband. Leider ist es also heutzutage ziemlich unüblich, dass SRC-Werte tatsächlich angegeben werden.
Als nächstes…
Die 10 besten Studio Akustikelemente, die es derzeit auf dem Markt gibt
Jetzt hast du alles Wissenswerte erfahren, um ein System auszuwählen, das zu deinem Raum und deinem Budget passt.
Damit du dir die mühsame Suche ersparen kannst, habe ich bereits die ganze Arbeit für dich erledigt und die 10 beliebtesten und am besten bewerteten Akustikplattenpakete auf dem Markt herausgesucht.
Jedes dieser Pakete stammt von einer renommierten Marke, sodass du dir sicher sein kannst, dass du die richtige Studio Akustikelemente bekommst.
Für kleinere Räume empfehle ich Folgendes:
- Auralex DST 114 – (Amazon)
- DMSKY Self-Adhesive – (Amazon)
- Fstop Wedge – (Amazon)
- Auralex Wedge 3,5 m² – (Amazon)
- Auralex Sonoflat 3,5 m² – (Amazon)
Für größere Räume würde ich stattdessen diese hier empfehlen:
- Auralex D36 Designer Series – (Thomann)
- Auralex 7 m² Pyramid – (Amazon)
- Auralex 2×4 Pyramid – (Amazon)
Als Nächstes…
Selbstgemachte DIY Studio Akustikelemente bauen
Vielleicht hast du bereits Erfahrung mit Fabrik hergestellten Akustikelementen und würdest gerne etwas Neues ausprobieren.
Oder aber du bist einfach ein Heimwerkertyp und denkst, dass es dir Spaß machen wird.
Oder du hast die Preise im vorigen Abschnitt gesehen und beschlossen, dass dies die bessere Lösung ist.
Was auch immer der Grund ist, mit ein bisschen Geduld und ein paar grundlegenden Bauteilen kannst du deine eigenen Studio Akustikelemente ganz einfach selbst bauen.
Hier sind also die Werkzeuge, die du brauchst:
- Hammer/Nägel – um den Rahmen zu konstruieren
- Kleber – um die Isolierung im Rahmen zu befestigen
- Tacker/Schere – zum Befestigen und Zuschneiden des Außenmaterials
- Halterungen – um das fertige Paneel an der Wand zu befestigen
Hier sind die Materialien, die du brauchst:
- Holz – um einen Standardrahmen mit den Maßen 60 cm x 120 cm zu bauen.
- Stoff – um die freiliegende Dämmung zu verdecken und der fertigen Platte ein schönes Aussehen zu geben.
- Owens Corning 703 – das ist eine spezielle Art von Glasfaser, die etwa 1/5 des Preises von Akustikschaum kostet und genauso effektiv ist.
Während du das Holz und das Gewebe in jedem Baumarkt kaufen kannst, ist Owens Corning 703 nicht überall erhältlich, so dass du es stattdessen online bestellen musst.
Wenn du alles besorgt hast, was du brauchst, findest du hier ein tolles Video, das dich Schritt für Schritt durch den gesamten Bauprozess führt:
Weiter gehts…
So montiert man die Studio Akustikelemente in den Ecken des Raums
Sobald die Akustikelemente gebaut (oder mit der Post kommen sind), ist es an der Zeit, diese in deinem Raum zu montieren.
Angenommen, du hast bereits Bass Absorber und hast sie gemäß den Empfehlungen in diesem Beitrag montiert…
Als Nächstes sollte man sicherstellen, dass der Bereich direkt hinter den Studio Monitoren abgedeckt ist, vor allem wenn diese Boxen eine nach hinten gerichtete Bassöffnung haben.
Der dritte Schritt besteht darin, die offenen Vordachecken (auf dem Bild als blaue Linien dargestellt) mit Akustikplatten abzudecken.
Mit handelsüblichem Schaumstoff faltest du die Platten wie unten abgebildet um die Ecke und lässt dabei einen Luftspalt für die zusätzliche Absorption der tiefen Töne.
Bei selbstgemachten Studio Akustikelementen positionierst du sie diagonal über die Ecke wie folgt:
Achte aber darauf, dass du sie noch nicht alle aufbrauchst, denn es gibt noch mehr Fläche an den Wänden zu verkleiden.
So wird’s gemacht:
Positionierung der Studio Akustikelemente für maximale Dämmung
Je nach Ausmaß der akustischen „Problemzone“ eines Raums kann die ideale Wandabdeckung zwischen 20 und 80 % liegen.
Die einzige Möglichkeit, das herauszufinden, besteht darin, die Akustik nach jedem neuen Paneel mit dem Klatschtest, wie in diesem Beitrag beschrieben, erneut zu testen.
Und es ist durchaus möglich, dass du nicht einmal alle Platten brauchst, um den gewünschten Effekt zu erreichen.
Ab einem bestimmten Punkt führt das Hinzufügen von mehr Platten als nötig nur dazu, dass der Raum unangenehm leblos klingt.
In den meisten Fällen haben Home-Studios jedoch weniger als die ideale Anzahl von Studio Akustikelementen. Um das Maximum aus einem Mangel an Elementen herauszuholen, musst du Folgendes tun:
Wenn du einen Bereich an einer Wand abdeckst, lass den Reflexionspunkt an der gegenüberliegenden Wand offen… denn eine Platte reicht aus, um die „Stehwellen“ an dieser Stelle abzutöten.
Und wenn diese Anweisungen zu verwirrend sind, schau dir das Diagramm oben an, dann wird es kristallklar.
Als Nächstes…
Wie man die Panels montiert, ohne Wände zu beschädigen
In Home-Recording-Studios, in denen Studio Akustikelemente wahrscheinlich nicht dauerhaft montiert werden, besteht immer die große Sorge, dass die Wände beschädigt werden.
Außerdem will man vermeiden, dass der Akustikschaumstoff selbst beschädigt wird, falls man diesen einmal abbauen und verkaufen will.
Die Herausforderung besteht also darin, einen Klebstoff zu finden, der stark genug ist, um das Gewicht des Schaumstoffs zu tragen, und der gleichzeitig schwach genug ist, um jederzeit sauber entfernt werden zu können.
Leider ist jede Wand/jeder Anstrich anders und es gibt keine Lösung, die in allen Fällen funktioniert. Deswegen existieren so viele Produkte, um dieses eine Problem zu lösen.
Als Nächstes also…
3 Optionen für die Befestigung von Studio Akustikelemente
Auralex hat mehr als jedes andere Unternehmen eine große Auswahl an Klebstoffen entwickelt, die du für diesen einen Zweck verwenden kannst.
Hier sind ihre 3 Optionen:
TubeTak ist das stabilste Klebemittel, lässt sich aber nur schwer entfernen. EZ-Stick ist am schwächsten, hält aber nicht immer gut.
Daher bietet FoamTak meiner Meinung nach den besten Kompromiss zwischen den beiden.
Allerdings ist das Problem bei FoamTak oder anderen Sprühklebern, dass sie eine große Sauerei hinterlassen, sobald alles entfernt wurde.
Hier ist ein Trick, den ich in meinem eigenen Studio entwickelt habe::
Ein DIY-Hack, den ich durch jahrelanges Ausprobieren entdeckt habe
Beklebe zunächst sowohl die Wand als auch die Rückseite der Studio Akustikelemente mit durchsichtigem Verpackungsband an.
Dann sprühst du den FoamTak oder einen ähnlichen Kleber zwischen die beiden.
Mit dieser Methode kannst du deine Platten anbringen und hinterlässt dabei NULL Kleberückstände.
JEDOCH… Wenn du diese Idee ausprobierst, tust du das auf eigene Gefahr. Denn wie ich schon sagte, ist jede Wand und jeder Kleber anders.
Teste das Klebeband also zuerst an einer kleinen Wandfläche, um sicherzugehen, dass es sich später ohne Schäden entfernen lässt.
Und wenn dir das alles zu kompliziert ist, gibt es noch eine letzte Möglichkeit, die du ausprobieren kannst und die vielleicht die Beste von allen ist.
Anstatt einen Kleber zu verwenden, könntest du stattdessen Wandklammern ausprobieren, die in die Wand geschraubt werden und mit denen du deinen Akustikschaum durch „Aufspießen“ aufhängen kannst.
Und das war mein letzter Tipp in diesem Beitrag.