
Es ist ein GROSSER SCHRITT …
Wenn endlich die Zeit kommt, dass Du mit anderen Aufnahmen machst …
Erstens, weil es beängstigend ist das erste Mal „Fremde“ in Dein Studio einzuladen …
Zweitens, weil Du ein paar Upgrades brauchst.
Und die meisten Leute fangen mit einem Kopfhörer-Verstärker an.
Wenn Du schon ein bisschen Recherche betrieben hast, weißt Du schon …
Die Auswahl ist riesig, sowohl was Funktionalität als auch was den Preis angeht.
Um Dir einen Überblick zu verschaffen, schaue ich mir im heutigen Artikel die 7 besten Kopfhörer-Verstärker auf dem Markt an.
Aber zunächst …
Table of contents
Die 3 Kategorien von Kopfhörer-Verstärkern
ALLE Studio-Kopfhörer-Verstärker gehören in 1 von 3 Kategorien:
- Desktop-Verstärker (die günstigsten)
- Rackmount-Verstärker (mittlere Preisklasse)
- Kopfhörer-Verteiler-Systeme (oberste Preisklasse)
Und da sich die meisten Leute am Anfang ein Desktop Modell kaufen, fangen wir damit an …
Desktop-Verstärker

Als die einfachste Variante eines Studio-Kopfhörer-Verstärkers …
Splitten Desktop-Verstärker einen Kopfhörerausgang in 4 Kanäle auf …
Damit mehrere Musiker Deine Mischung gleichzeitig hören können.
Und da sie klein, günstig und einfach zu bedienen sind, sind sie für die meisten Projekt-Studios die ideale Lösung.
Die besten Modelle, die ich in dieser Kategorie empfehle sind:
- ART HeadAmp 4
- Behringer MicroAMP HA400
- Presonus HP4
Und so sind sie im Vergleich:
1. Behringer MicroAMP HA400

Für ein absolut günstiges und zuverlässiges Modell …
Kommt nichts so recht an den Behringer MicroAMP HA400 heran.
Das Problem mit den meisten Modellen in diesem Preissegment ist …
Sie haben keine eigene Stromversorgung, dadurch verlierst Du viel vom Pegel, wenn das Signal in 4 Kanäle aufgespalten wird.
Der HA400 jedoch, verwendet eine aktive Schaltung, das heißt er hat eine eigene Stromversorgung um jeden Kanal auf den ursprünglichen Pegel zu verstärken.
Vielleicht bist Du skeptisch, was dieses Preissegment angeht, aber hunderte positiver Rezensionen bestätigen, dass der HA400 hält, was er verspricht.
Als nächstes …
2. ART HeadAmp 4

Die einzige Beschwerde, die man über den HA400 hört, ist dass er wahrnehmbares Rauschen zum Signal hinzufügt …
Das ist NICHT schlimm, weil Hi-Fi Sound beim Kopfhörer-Monitoring sowieso keine große Rolle spielt.
Aber …
Falls es Dich stört, ist die Alternative ein paar Euro mehr für ein etwas besseres Modell wie den ART HeadAmp 4 auszugeben …
Der die gleichen Grundfunktionen hat, aber ein klareren Signal bietet.
Ein cooles Feature, das der HeadAmp4 hat: er hat Klinken und Miniklinken Kopfhöreranschlüsse, so dass er ohne Adapter auf „Amateur-“ und Profi-Kopfhörer passt.
Als nächstes …
3. Presonus HP4

Zwar teurer als die letzten beiden Modelle …
Aber kaum jemand würde bestreiten, dass der Presonus PH4 der beste der Drei ist.
Warum?
Statt nur eines asymmetrischen Stereo-Eingangs, wie die beiden vorherigen Modelle, verwendet der HP4 zwei symmetrische Mono-Eingänge …
Das einfacher ist, weil praktisch alle Audio-Interfaces zwei symmetrische Mono-AUSGÄNGE haben.
Mit diesem Modell brauchst Du also keinen komischen Y-Adapter wie diesen.
Ebenfalls ein nettes Feature sind die symmetrischen Stereo-Ausgänge, die Du an Deinen Studiomonitore anschließen kannst. Damit dient der HP4 gleichzeitig als einfaches Monitor-Management System.
Insgesamt die beste Wahl in dieser Kategorie.
Als nächstes …
Rackmount-Verstärker

Alle Homestudios kommen irgendwann an einen Punkt in ihrer Entwicklung …
An dem das Rackmount-Equipment immer mehr wird …
Und das Desktop-Equipment auf Ebay landet.
Wenn Du an diesem Punkt bist, ist ein Rackmount Kopfhörer-Verstärker wahrscheinlich das richtige für Dich.
Im Vergleich zu Desktop Verstärkern bieten sie mehr Features und mehr Kanäle, aber sie sind auch teurer (150−300 €).
Die besten Modelle, die ich in dieser Kategorie empfehle sind:
- Behringer Powerplay Pro-8 HA8000
- ART HeadAmp6 Pro
- Presonus HP60
Und so sind sie im Vergleich:
4. Behringer Powerplay Pro-8 HA8000

Obwohl er das günstigste der 3 Modelle ist …
Hat der Behringer Powerplay Pro-8 HA8000 die meisten Kanäle (8) und ein paar weitere nette Features …
Erstens, er hat Kopfhörer-Ausgänge vorne UND hinten, was großartig ist, weil Du die regelmäßig benutzen Kanäle hinten verstecken kannst …
Aber bei Bedarf leicht vorne zusätzliche Kanäle hinzufügen kannst.
Und anders als Desktop-Verstärker, hat der HA8000 ZWEI Stereo-Eingänge … mit der Möglichkeit auf jedem Kanal zwischen ihnen hin zu her zu schalten.
Als nächstes …
5. ART HeadAmp6 Pro

Der HA8000 ist zwar ein exzellenter Kopfhörer-Verstärker … aber er hat auch Probleme.
Das schöne ist, dass der ART HeadAmp6 Pro …
Für nur wenig Geld mehr, die meisten dieser Probleme löst.
Damit meine ich:
Kopfhörer-Verstärker haben oft Aux-Eingänge auf jedem Kanal, so dass sich Musiker beim Tracking lauter hören können.
Das Problem ist, dass der HA8000 keine Möglichkeit bietet, die Mischung zwischen den Aux-Eingängen und dem Stereo-Mix zu steuern … dadurch wird das Feature praktisch nutzlos.
Der HeadAmp6 Pro HAT diese Schlüsselfunktion aber, und darum übertrifft er jedes andere Modell, das wir bis jetzt gesehen haben.
Und wenn Du mehr als einen Musiker gleichzeitig aufnimmst, ist dieses Feature ein MUSS.
Als nächstes …
6. Presonus HP60

Zwar das teuerste Modell der drei …
Aber die großartigen Features des Presonus HP60 rechtfertigen den Preis.
Er bietet die gleiche, wichtige „mich lauter hören“-Funktion wie der HeadAmp6 Pro und ein paar zusätzliche Extras …
Erstens: hat er einen zweifachen Stereo-Eingang mit einem Misch-Knopf für jeden Kanal. Damit kannst du einen Klick-Track auf den zweiten Eingang legen …
Und die Lautstärke des Klick-Tracks individuell für jeden Kanal einstellen. Keiner der Verstärker, die wir bisher gesehen haben kann das.
Zweitens: über den HP60 wird immer gesagt, dass er LAUT sei. Und ein häufiges Problem günstiger Kopfhörer-Verstärker ist, dass sie, aufgrund der unterschiedlichen Impedanz der Kopfhörer, zu leise sind.
Glücklicherweise hat der HP60 viel extra Power (150 mW pro Kanal) damit Du es so laut haben kannst, wie Du willst.
Und Drittens: Der HP60 hat eine Talkback-Funktion, was nett ist, wenn Du noch keine Gegensprechanlage eingerichtet hast.
Die einzige Schwäche, die ich beim HP60 sehe, ist dass der Netzschalter auf der Rückseite ist. Das ist zwar nervig, aber nur eine kleine Unannehmlichkeit im Vergleich zu den unglaublichen Features.
Als nächstes …
Kopfhörer-Verteiler-System
Die GRÖSSTE Schwäche aller Rackmount Kopfhörer-Verstärker ist:
Die Steuerung liegt in den Händen des Toningenieurs und nicht in denen der Musiker, wo sie eigentlich hingehört.
Denn wenn der Toningenieur die Lautstärke regelt, hat er keine Ahnung:
- Was die Musiker hören, und …
- Was sie hören wollen.
Das Resultat ist ein ewiges hin und her:
Ist das laut genug?
Nein? Und jetzt?
Zu laut? Und jetzt?
Und noch schlimmer … wenn Musiker ihre Lautstärke selbst nicht auf die richtige Art steuern können, fangen sie an, es auf die falsche Art zu machen, ohne es Dir zu sagen … zum Beispiel indem sie die Lautstärke ihrer Instrumente verstellen …
Und das ist ein ganzes Bündel neuer Probleme für den Toningenieur.
Idealerweise, sollte jeder Musiker seinen eigenen persönlichen Mixer haben, um alleine einstellen zu können, was er über die Kopfhörer hört.
Dadurch bekommen die Musiker genau was sie brauchen, um ihr Bestes zu geben und der Toningenieur kann sich um andere Dinge kümmern.
Das ist nur möglich mit einem Kopfhörer-Verteiler-System wie diesem:
7. Behringer Powerplay P16-I

Für maximale Kontrolle …
Hat der Behringer Powerplay P16-I praktisch alles was man sich von einem Kopfhörer-Verstärker wünscht, und mehr.
Das Zentrum des Powerplay Distribution System ist der P16-I, der 16 Eingangskanäle bietet:
- 16 symmetrische, analoge Klinken-Eingänge, oder …
- 2 (8 Kanal) digitale ADAT Eingänge
Diese 16 Kanäle werden mit einem Ethernet-Kabel an bis zu sechs P16-M personal Mixer geschickt, die man sich nach Bedarf zukaufen kann.
Der P16-M bietet Musikern die Möglichkeit ihren eigenen Kopfhörer-Mix zu machen, ohne zu beeinflussen, was die anderen hören.
Wenn Du mehr als 6 Mixer brauchst, kannst Du mit der Behringer P16-D Erweiterung (separat verkauft) Du bis zu 8 weitere Mixer hinzufügen.
Und weil die Mixer über Ethernet gespeist werden, kannst Du sie bei Bedarf ohne eine wahrnehmbare Verschlechterung des Signals um Duzende Meter verlängern.
Man könnte sagen, dass das Behringer Powerplay Distribution System die ultimative Lösung für Kopfhörer-Monitoring für Homestudios ist.
Hier sind die Preise der einzelnen Geräte:
- P16-I Modul– (Amazon/Thomann)
- P16-M Mixer – (Amazon/Thomann)
- Mixer Mount Montageplatte – (Amazon/Thomann)
- P16-D Erweiterung – (Amazon/Thomann)
Ein paar anständige Alternativen zum Powerplay P16-I sind:
- Der Hear Technologies Hearback
- Der Aviom AN-16/i v.2
Aber ich empfehle sie nicht wirklich, weil sie viel mehr Kosten und kaum Vorteile bieten.
Zum Abschluss dieser Liste …
Eine lobende Erwähnung

Wenn Du persönliche Mixer für Dein Setup willst, aber Dir keinen P16-I leisten kannst …
Ist eine günstigere Alternative der Behringer MicroMON MA400.
Dass er so günstig ist, liegt daran, dass er die „mich lauter hören“-Funktion durch eine komplett andere Methode ermöglicht.
Statt mehrerer Ausgangssignale von Deinem Audio Interface zu erhalten, hat der MA400 einen einzelnen Stereo-Kanal mit einem Direct/Thru-Signal vom Live-Mikrofon.
Das macht ihn auch kompatibel mit JEDEM Standard-Kopfhörer-Verstärker auf dieser Liste.
Aber …
Der größte Nachteil dieser Methode ist … der „mich lauter hören“-Kanal hat keinerlei Effekte aus der Mischung.
Es ist nicht ideal aber besser als nichts.