
Ein eigenes Homerecording Tonstudio aufzubauen, ist ein RIESENAUFWAND, oder?
Planung, Recherche und Vorbereitungen dauern Monate, oder?
Geht es Dir auch so? In Wirklichkeit, ist es sehr viel einfacher, als Du denkst.
Denn alles, was Du WIRKLICH brauchst, ist eine überschaubare Grundausstattung.
Und im heutigen Post zeige ich Dir genau, woraus diese besteht.
Ich führe Dich Schritt für Schritt durch das gesamte Projekt, ein eigenes Homerecording-Studio von Grund auf aufzubauen.
Also los! Als erstes …
Warum einfach am besten ist
Es ist nicht nur möglich, mit einem einfachen Studio anzufangen, es ist sogar besser.
Es ist wie mit jedem Hobby, wenn man zu früh zu viel macht:
- wird man überwältigt
- wird man entmutigt, und …
- lässt es schließlich sein.
Und verschwendet Zeit und Geld.
Und um das zu verhindern, bleib bei den Basics. Aber vielleicht fragst Du Dich:
Wann ist billig zu billig?
Homerecording kann teuer werden, daher suchen Musiker oft nach den billigsten Lösungen, um ihre Musik aufzunehmen.
Und das ist völlig in Ordnung, aber es kann auch „zu billig“ sein.
Es ist technisch möglich, ein funktionierendes Tonstudio für gerade mal 400-500 € einzurichten …
In so einem Studio sind die Grenzen dessen, was man erreichen kann, allerdings eng gesteckt. Und wenn Du es ernst meinst damit, Deine Musik aufzunehmen, würde ich es Dir nicht empfehlen.
Stattdessen empfehle ich Folgendes:
Das Perfekte Erste Tonstudio Für Einsteiger

Mit den folgenden 9 Basics:
- Ein Computer
- DAW/Audio Interface Combo
- Studio Monitore
- Ein oder zwei Mikrophone
- Kopfhörer
- Ein paar Kabel
- Ein Mikrophon-Ständer
- Ein Pop-Schutz
- Gehör-Training Software
Damit hast Du ein einfaches, funktionierendes Tonstudio, perfekt wenn Du gerade mit dem Homerecording beginnst.
Aus diesen Gründen:
- Du kannst SOFORT anfangen und investierst nur wenig Zeit und Geld.
- Und noch wichtiger: Es ist eine perfekte Grundlage, auf der Du aufbauen kannst, wenn Deine Fähigkeiten besser werden.
Schauen wir uns die einzelnen Bestandteile der Liste an:
1. Ein Computer

Wenn man ein Tonstudio von Grund auf aufbaut, ist der Computer bei weitem die teuerste Ausgabe.
Denn der gesunde Menschenverstand sagt:
Idealerweise, willst Du den schnellsten Computer, den Du Dir leisten kannst.
Aber heutzutage hat jeder sowieso schon einen Computer. Und eigentlich sind alle Computer schnell genug, um mit ihnen anfangen zu können.
Für den Moment empfehle ich Dir also, den Computer zu benutzen, den Du hast.
Wenn und falls Du Deinen Computer zu einem späteren Zeitpunkt aufrüsten willst, sind das meine Empfehlungen:
Klassiches Beispiel: Macbook Pro
Als nächstes:
2. Eine DAW/Audio Interface Combo

Falls Du es noch nicht weißt:
Die DAW (Digital Audio Workstation) ist die Software, zum Aufnehmen, Schneiden und Mischen Deiner Musik auf dem Computer …
Das Audio Interface ist die Hardware, die Deinen Computer mit dem Rest Deines Equipments verbindet.
Diese beiden Teile kannst Du getrennt, ODER als Combo kaufen. Aber für Dein erstes Tonstudio, empfehle ich Dir unbedingt die Combo.
Die Gründe:
- Ein Teil weniger auf Deinem Einkaufszettel.
- Es ist teurer, die Einzelteile zu kaufen.
- Sie sind auf jeden Fall mit einander kompatibel und Du bekommst technischen Support.
Plus: Die beiden Firmen, die diese Combos anbieten, sind unter den Besten in diesem Geschäft: Presonus und Avid.
Presonus bietet eine kostenloses Exemplar ihrer Studio One Artist DAW mit den folgenden, beliebten Interfaces:
- PreSonus AudioBox USB – (Amazon/Thomann)
- Presonus AudioBox 22VSL – (Amazon/Thomann)
- Presonus Audiobox 44VSL – (Amazon/Thomann)
Avid bietet ein kostenloses Exemplar ihrer Pro Tools 12 DAW mit den folgenden Interfaces:
Persönlich empfehle ich die Pro Tools Optionen, wenn Du bereit bist, so viel auszugeben. Aber die Presonus Geräte liegen für die meisten Einsteiger in einer vernünftigeren Preisklasse.
Wenn Du aber Dein DAW und Interface getrennt kaufen möchtest …
… gibt es eine Riesen-Auswahl, die ich in diesen beiden Artikeln näher erläutere:
Als nächstes:
3. Mikrofone

Wenn Dein Studio heranwächst …
Sammeln sich Dutzende verschiedener Mikrophone an, die alle ihren Zweck haben.
Für den Anfang brauchst Du aber nur eins oder zwei.
Und welche Du auswählst, hängt von den Instrumenten ab, die Du aufnehmen willst.
Da die meisten Leute am Anfang nur Gesang aufnehmen, empfehle ich als „klassisches“ Großmembran-Kondensatormikrofon das:
Für Instrumente die mehr höhere Frequenzen haben, z.B.: akustische Gitarre, Klavier oder Becken, empfehle ich als Kleinmembran-Kondensatormikrofon das:
Für Schlagzeug, Schlaginstrumente und E-Gitarren-Verstärker ist das beste Mikrofon für den Anfang zweifellos das:
Für Bassgitarre, Bass Drum und andere Niederfrequenz-Instrumente, ist ein großartiges Gerät für den Anfang das:
Wenn Du so schnell wie möglich anfangen willst, sind diese 4 Mikrofone perfekt.
Du wirst aber bald merken, dass das Thema Studio-Mikrofone riesig ist. Darum habe ich ihm auch ein komplettes Kapitel dieser Webseite gewidmet. Hier findest Du es:
Als nächstes:
4. Kopfhörer

Wenn Du gerade erst anfängst, verbringst Du die meiste Zeit damit, alleine aufzunehmen.
Darum brauchst Du am Anfang eigentlich nur einen Kopfhörer.
Im Studiobereich gibt es 2 sehr spezifische Designs, die als Standard gelten:
- Geschlossene Kopfhörer zum Tracking – sie bieten optimale Abschirmung, dafür geringeren Tonqualität.
- Offene Kopfhörer zum Abmischen – sie bieten optimale Tonqualität, dafür weniger Abschirmung.
Offene Kopfhörer sind eher Luxus, während geschlossene Kopfhörer für Dein erstes Tonstudio ein Muss sind.
In diesem Post erkläre ich Dir die beste Wahl für beide:
Klassische Beispiele:
Als Accessoire zu Deinen Kopfhörern empfehle ich ein Verlängerungskabel. Denn Kopfhörerkabel sind standardmäßig zu kurz.
Ein wichtiger Hinweis: Besonders bei DIESEM Kabel, empfehle ich das beste zu kaufen, das Du Dir leisten kannst. Die billigeren haben gewaltige Signalprobleme aufgrund der ständigen Bewegung.
Persönlich mag ich dieses sehr gerne: 5 m Mogami Patchkabel – (Amazon)
Als nächstes:
5. Studiomonitore

Mittlerweile findet das Abmischen in den meisten Home-Studios mit offenen Kopfhörern statt …
Traditionell wurde das Abmischen aber mit Lautsprechern gemacht …
Oder, wie die Profis sagen: mit Studiomonitoren oder Nahfeldmonitoren.
Im Gegensatz zu HiFi-Lautsprechern, die mit verschiedenen „Klangverbesserungen“ ausgestattet sind …
Haben Studiomonitore eine viel flachere Frequenzspanne, und dadurch einen neutralen, unverfälschten Klang, mit dem Du Deine Mischung objektiv beurteilen kannst.
Sie können teuer werden, es gibt aber auch viele günstige Optionen für Einsteiger.
Hier sind meine Top-Empfehlungen:
Klassisches Beispiel:
Als nächstes:
6. XLR Kabel

Eines Tages wird Dein Studio TONNENWEISE verschiedene Kabel haben …
Für den Moment brauchst Du aber nur 3:
- 1 langes XLR Kabel für Dein Mikro, und
- 2 kurze für Deine Monitore
Für ein normales Studio in einem kleinen 3×3 m Zimmer, empfehle ich GENAU diese:
- Mogami Silver XLR 25ft (1×) (für Dein Mikro)
- (Amazon)
- Mogami Silver XLR 6ft (2×) (für Deine Monitore)
- (Amazon)
Aber bevor Du diese Monitorkabel kaufst, schau nach, ob der Stereo-Ausgang deines Audio Interface XLR-Anschlüsse hat.
Manche haben Klinkenstecker, dann brauchst Du diese:
- Mogami TRS/XLRM 6ft (2×) – (Amazon)
Wie Du siehst können gute Mikrokabel ziemlich teuer werden, wenn Du eine andere Preisklasse suchst, oder einfach mehr über Mikrofonkabel lernen möchtest … schau Dir diesen Post an:
Als nächstes:
7. Ein Mikrofonständer

Viele Anfänger denken alle Mikrofonständer seien gleich …
In Wahrheit ist ein solider Mikrofonständer aber die lohnendste Investition, die Dein neues Tonstudio machen kann.
Allerdings können Mikrofonständer teuer werden, und die meisten Einsteiger haben ein knappes Budget …
Daher ist ein günstiger, stabiler Ständer mehr als ausreichend für den Anfang.
Aber wenn Du etwas besonderes willst, schau Dir diesen Post an, um mehr zu erfahren:
Klassisches Beispiel:
- DR Pro Boom – (Amazon)
Als nächstes:
8. Popschutz

Kennst Du die „Klischee“-Szene aus dem Kino …
Ein junger, attraktiver Popstar ist im Studio …
Und singt durch ein komisches Sieb ins Mikrofon?
Nun, mein Freund, das ist ein … Popschutz.
Sinn und Zweck (neben coolem Aussehen) ist es, störende Laute des Sprechers/Sängers zu filtern …
Etwa den Pop-Luftstoß, wenn man „P“ oder „B“ sagt.
Ist es ein „must-have“ für Dein Studio? Auf keinen Fall.
Aber Sie sind billig und hilfreich. Und aus irgendeinem Grund haben viele Anfänger das Gefühl, einen haben zu müssen, und darum habe ich sie in diese Liste aufgenommen.
Wenn Du wissen willst, welche ich empfehle, schau Dir diesen Post an:
Klassisches Beispiel:
- Stedman Proscreen XL – (Amazon)
9. Gehör-Training Software

Auf einer typischen „Homerecording“-Liste, die Du im Internet findest …
Ist Gehör-Training Software normalerweise NICHT dabei.
Und tatsächlich, technisch gesehen brauchst Du sie nicht. Nicht jetzt, nicht später.
Aber hier ist der Grund, warum ich sie trotzdem auf meine Liste gesetzt habe:
Das, was den größten Unterschied im Ergebnis Deiner Aufnahme machen wird, ist Dein GEHÖR.
Du denkst wahrscheinlich, daß Du ein ziemlich gutes Ohr hast …
Aber ein gutes „Musiker-Ohr“ zu haben, ist nicht das gleiche, wie ein gutes „Tontechniker-Ohr“ zu haben.
Als Musiker lernen wir Noten, Intervalle und Akkorde zu erkennen. Aber als Tontechniker, lernen wir, Frequenzspektren zu erkennen.
Und bis Deine Ohren diese Fähigkeit anfangen zu beherrschen, weißt Du nicht wirklich, ob es gut oder nicht klingt.
Und darum glaube ich, daß wenn Du vom ERSTEN TAG an Dein Gehör trainierst, Du Dich in null Komma nichts verbessern wirst.
Für mehr zu diesem Thema schau Dir diesen Post an:
Oder … Du gehst direkt an die Quelle und schaust Dir die Software, die ich empfehle hier an.