
Allzu oft, wenn Anfänger die Pläne für Ihr Studio anlegen …
Vergessen Sie das wichtigste Element einer akustischen Behandlung …
Die Bass Traps oder Bassabsorber.
Denn normaler Akustikschaum ist großartig, um mittlere bis hohe Frequenzen zu absorbieren …
Aber bei den tiefen Frequenzen ist er nicht sehr gut … und damit haben Aufnahmestudios die schlimmsten Probleme …
Besonders die mit kleinen Räumen und großen Studiomonitoren.
Das bedeutet aber auch, dass Bassabsorber ein Element sein können, das am schwierigsten „genau richtig“ hinzubekommen ist.
Um Dir dabei zu helfen habe ich eine tief gehende Anleitung geschrieben, die Dich durch den gesamten Prozess führt.
Als erstes …
Die 2 Kategorien
Die zwei Haupt-Kategorien von Bass Traps, die in Studios am meisten verwendet werden sind:
- Poröse Absorber − ein dichtes Material wie Schaum absorbiert Schallwellen.
- Resonanzabsorber − spezifische Bassfrequenzen werden von einer Membran durch Mitschwingung absorbiert.
Lass uns mehr über die beiden Arten lernen …
1. Poröse Absorber

Du hast sie zweifellos schon gesehen, den besonders für Homestudios …
Sind poröse Absorber die erste Verteidigungslinie im Kampf gegen allgemeine Probleme mit der Raumakustik.
Sie können aus einer Vielzahl von Materialien bestehen, zum Beispiel:
- Akustikschaum
- Glaswolle
- Steinwolle
Und sie sind extrem effektiv darin, häufige Probleme zu bewältigen, wie:
- Raummoden
- Stehende Wellen
- Flatterecho
- Speaker Boundary Interference Response
Der Grund warum sie so vielseitig sind … sie bieten exzellente Breitband-Absorption, wirken also im gesamten Frequenzspektrum.
Trotz ihrer Vielseitigkeit haben poröse Absorber eine GROSSE Schwachstelle: Sie können die tiefsten Bassfrequenzen nur absorbieren, wenn …
- Sie super-dick sind oder …
- Sie Abstand zur Wand haben
Der Grund?
Poröse Absorption (auch Velocity-based Absorption) ist am effektivsten, wo eine Schallwelle die höchste Geschwindigkeit hat, in Deinem Raum ist das ¼ der Wellenlänge vor der Wand.
Zum Beispiel: eine 100 Hz Welle ist 3,4 m lang, daher ist der Punkt der höchsten Geschwindigkeit 85 cm von der Wand entfernt.
Das Problem ist, dass die wenigsten Räume so viel Platz für akustische Behandlung haben. Stattdessen werden die Absorber sehr dick gebaut.
Und da sie günstiger und einfacher zu bauen sind als Resonanzabsorber … haben poröse Absorber wahrscheinlich 95 % Anteil am Markt für kommerzielle Bass Traps.
Als nächstes …
2. Resonanzabsorber

Im Vergleich zur porösen Absorption, die großartige Breitband-Abdeckung bietet, aber Schwächen bei der Bass-Absorption hat …
Ist das bei Resonanzabsorbern (auch gestimmte Fallen oder schmalbandige Absorber) genau umgekehrt …
Da sie sich auf das spezifische Problem mit den Bassfrequenzen konzentrieren und dabei die mittleren und höheren Bereiche ignorieren.
Und anders als poröse Absorber, die besser mit Abstand von der Wand funktionieren …
Funktionieren Resonanzabsorber (manchmal auch „Druckabsorber“ genannt) am besten direkt an der Wand, wo die Schallwellen kollidieren, denn dort ist der Druck am höchsten.
Das Gute daran ist, dass sie weniger Platz brauchen.
Die 2 Standard-Arten, die Du kennen solltest sind:
- Helmholtz Resonatoren − die Bassfrequenzen durch ein kleines Rohr in einem luftdichten Hohlraum absorbieren.
- Membranabsorber − neutralisieren Bassfrequenzen mit einer vibrierenden Platte oder Membran.
Beide können zwar gut im Studio funktionieren, aber Membranabsorber sind viel beliebter, weil sie einfacher zu bauen sind und weniger Platz brauchen.
Als nächstes …
Wie sie zusammen wirken
In den meisten Pro-Studios arbeiten poröse und Membran-Absorber als Team zusammen, da die Stärken des einen die Schwächen des anderen ausgleichen.
Und indem man einfach das Verhältnis anpasst, kann man die Akustik beliebig verändern.
Zum Beispiel:
- Ein trockener „Studiosound“ kann durch viele poröse Absorber erreicht werden …
- Ein atmosphärischer „Live-Sound“ mit weniger porösen und mehr Membranabsorbern.
Einige Studios bauen sogar eigene „Hybrid“-Bassabsorber, die eine Kombination aus beiden darstellen.
Eine Möglichkeit dazu ist poröse Absorber direkt hinter einer Resonanzplatte zu positionieren. Dadurch wird der betroffene Frequenzbereich erweitert, dafür wird aber die Effektivität bei der zentralen Frequenz verringert.
Jetzt kennst du die Optionen. Suchen wir uns eine aus …
DEINE Strategie auswählen
Für Homestudios gilt grundsätzlich, die Resonanzabsorber wegzulassen und sich komplett auf poröse Absorber zu konzentrieren.
Warum?
Um Resonanzabsorber effektiv einzusetzen braucht man oft einen Raumakustiker, der den Raum evaluiert, Probleme feststellt und einen maßgeschneiderten Absorber speziell für den Raum baut.
Und schlecht gebaut … können sie total nutzlos sein, und sogar Probleme verursachen, wenn sie auf die falsche Frequenz reagieren.
Poröse Absorber hingegen funktionieren überall und sind insgesamt günstiger.
Ich gehe jetzt davon aus, dass Du von porösen Absorbern überzeugt bist, die nächste Frage ist, welche Du verwenden willst:
- Dreieckige Eck-Bassfallen, oder
- Flachplatten-Bassfallen
Eck-Bassfallen haben den Vorteil mehr Masse zu haben, was, wie wir schon gelernt haben, eine effektive Möglichkeit ist, niedere Frequenzen in den Griff zu bekommen.

Platten-Bassfallen nutzen die andere Möglichkeit, niedere Frequenzen zu absorbieren, sie lassen einen „Luftspalt“ zwischen Platte und Wand. Mit dieser Strategie kannst Du mehr Oberfläche mit weniger Material abdecken.

Jede hat ihre Vorteile, aber tatsächlich … funktionieren beide gut.
Darum zeige ich Dir jetzt die Top-Modelle, die ich empfehle.
Eck-Bassfallen:
Platten-Bassfallen:
- Auralex Sonolite – (Amazon)
- Primacoustic Cumulus Corner Trap – (Amazon)
- Ultimate Acoustics Beveled Trap – (Amazon)
Einen Anfangspunkt wählen
Wenn Du Dir gerade meine Empfehlungen angeschaut hast, und von den Preisen nicht allzu begeistert bist … fragst Du Dich wahrscheinlich gerade:
Wie viele von den Dingern brauche ich wirklich?
Und die traurige Wahrheit ist … die meisten Räume können von zwei Dutzend oder mehr profitieren.
Aber da sich die wenigsten so viele leisten können, empfehle ich mit entweder 4 oder 8 anzufangen und später gegebenenfalls mehr hinzuzufügen …
- Wenn Du es Dir leisten kannst und …
- Falls Du es für nötig hältst.
Als nächstes …
Montage

Wie für alle Elemente der akustischen Behandlung gilt …
Wo Du Deine Bass Traps positionierst hat einen riesigen Einfluss auf ihre Wirkung.
Als erstes verteilst Du sie in den dreiflächigen Ecken (im Bild mit roten Punkten markiert).
In diesem Artikel erkläre ich warum.
Wenn Du mindestens 8 Absorber hast, kommt einfach in jede Ecke einer. Wenn Du nur 4 hast, verteile sie in den oberen 4 Ecken, dadurch hast Du mehr Platz am Boden.
Wenn Du nicht mehr hast, war’s das.
Wenn Du noch welche hast, stapelst Du sie, wie auf dem Bild, entlang der vertikalen zweiflächigen Ecken übereinander.

Und schließlich, wenn Du immer noch welche hast, kommen sie, wie im Bild unten, in die oberen zweiflächigen Ecken.

Jetzt werden die tiefen Frequenzen wahrscheinlich so gut wie möglich absorbiert.
Zwar brauchst Du wahrscheinlich nicht so viele Bassabsorber um einen anständigen Sound hinzubekommen …
Aber es ist immer eine Möglichkeit, wenn Du Dich entscheidest, so weit zu gehen.