Es klingt SO verlockend …
Keine teuren Studiomonitore …
Kein großer Control Room mit komplizierter akustischer Behandlung.
Nur Du, Deine Kopfhörer und die Tracks, die Dein nächstes Meisterwerk werden.
Aber Mischen mit Kopfhörern ist ein bisschen komplizierter als das, oder?
Es BIETET viele Vorteile, kann aber auch viele Probleme verursachen.
Darum, um Dir zu helfen das Beste aus Deinen Kopfhörern zu machen …
Bespreche ich im heutigen Artikel Vor- und Nachteile:
Mischen mit Kopfhörern: Der ultimative Einsteiger-Guide.
Als erstes …
Die 5 Großen Vorteile
Manche Leute sagen, man sollte NIEMALS mit Kopfhörern mischen. Und machen es dann wahrscheinlich manchmal doch.
Denn die Wahrheit ist … in den richtigen Situationen hat es Vorteile.
Die 5 GROSSEN sind:
1. In Ruhe Arbeiten
In den meisten Homestudios ist Lärm ein ständiges Problem.
Tagsüber stören laute Nachbarn DICH. Und nachts, wenn sie schlafen, störst Du SIE.
Mit Kopfhörern hat JEDER Ruhe und Frieden.
2. Privatsphäre
Wir geben es zwar nicht gerne zu, aber viele von uns sind unsicher, was unsere Musik angeht.
Besonders wenn …
- DU spielst und singst und …
- Du weißt, dass es noch nicht gut klingt.
Wenn Du weißt, dass andere zuhören kann das Deine Kreativität ersticken.
Aber mit Kopfhörern hört Dich niemand sonst.
3. Ortsunabhängigkeit
Mit Studiomonitoren bist Du zum Arbeiten auf einen Ort beschränkt.
Und das ist normalerweise OK … aber manchmal NICHT.
- Vielleicht bist Du auf Tour …
- Vielleicht musst Du mal raus aus Deinem Studio …
- Oder vielleicht hast Du noch kein Studio.
Mit Kopfhörern kannst Du wo und wann Du willst arbeiten …
Und Du musst Dir nicht mal Gedanken um akustische Behandlung machen.
4. Mehr Geld in der Tasche
Nicht dass Kopfhörer billig wären, die guten sind es nämlich NICHT.
Aber im Vergleich zu Studiomonitoren und einem anständigen Raum …
Liegen Kopfhörer ganz klar vorne.
5. Größere Detailgenauigkeit
Was Klangqualität angeht, schlagen Studiomonitore Kopfhörer in FAST allen Bereichen.
Aber bei EINEM sind Kopfhörer besser …
Da sie direkt an Deinen Ohren liegen … kannst Du mit Kopfhörern VIEL mehr von den feinen Details in einer Mischung hören.
Damit sind sie Ideal um Geräusche wie Klicks, Popps, Quietschen usw. zu hören. Und sie sind dadurch außerdem großartig um subtile Hintergrundeffekte hinzuzufügen, die man nur unbewusst über Lautsprecher hört.
Das funktioniert natürlich nur mit einem GUTEN Paar Kopfhörer.
Darum als nächstes:
Ein gutes Paar Kopfhörer finden
Viele der üblichen Probleme beim Mischen mit Kopfhörern können vermieden oder wenigstens minimiert werden …
Indem Du ein WIRKLICH gutes Paar Kopfhörer verwendest.
In Profi-Audio-Kreisen bedeutet das üblicherweise ein High-End-Paar offene Kopfhörer.
Denn wenn es um Klangqualität geht, gibt es keine besseren.
Was anderes brauchst Du nur beim …
Mischen beim Tracking
In kommerziellen Studios, die separate Live und Control Rooms haben …
Können Toningenieure grob mit Studiomonitoren mixen, während die Musiker nebenan aufnehmen.
In Homestudios, wo sich Musiker und Toningenieure einen Raum teilen, brauchen BEIDE Kopfhörer.
Aber in einem Raum mit Mikrofonen kannst Du keine offenen Kopfhörer verwenden, weil sie nicht schallisoliert sind.
Dafür sind geschlossene Kopfhörer viel besser.
Wenn Du Hilfe bei der Suche nach einem guten Paar offene oder geschlossene Kopfhörer brauchst, schau Dir diesen Artikel an:
Als nächstes …
Die 3 Herausforderungen beim Mischen mit Kopfhörern
Despite all its advantages, the #1 problem with headphone mixing is…
A mix done solely on headphones doesn’t always sound good when played on studio monitors. And the reverse can be true as well.
This happens because of the differences in how music is heard through each system.
The 3 KEY differences are:
- Stereo Imaging
- Frequency response
- Crossfeed
Here’s a summary of each one:
1. Stereo Imaging
Nichts verbessert Deinen Mix so wie ein breites Stereobild … stimmt’s?
Das Problem ist, dass Stereobilder auf Kopfhörern deutlich breiter klingen als auf Monitoren.
Und das ist keine Überraschung, da Studiomonitore vor Dir stehen … und Kopfhörer auf Deinen Ohren sitzen.
Dann gibt es noch das Problem mit den Instrumenten, die mittig gemischt sind: Auf Monitoren klingen sie, als wären sie vor Dir. Auf Kopfhörern, klingen sie als wären sie zwischen Deinen Ohren.
BEIDES ist eine offensichtliche Herausforderung, wenn Du an einer Mischung arbeitest.
Und außer zu raten, ist die einzige Möglichkeit zu wissen, wie sie jeweils klingt, sie zu überprüfen.
2. Frequenzgang
Wenn Du Dir schon mal die Grafik eines Frequenzgangs für Kopfhörer angeschaut hast …
Ist Dir vielleicht aufgefallen, dass sie nicht mal im ANSATZ flach waren, oder?
Das liegt nicht daran, dass sie schlecht wären. Die meisten Kopfhörer sind so designt.
Warum?
- Da Kopfhörer so nah an Deinen Ohren sitzen klingen hohe Frequenzen lauter als sie tatsächlich sind. Um das zu kompensieren senken die Hersteller die hohen Frequenzen ab.
- Weil Du den Bass nicht in Deiner Brust SPÜRST, wie mit Monitoren … kompensieren das einige Kopfhörer mit einem leichten Bass Boost.
- Da Kopfhörer Probleme damit haben, die TIEFSTEN OKTAVEN der Bassfrequenzen zu reproduzieren … kompensieren das manche mit einem zusätzlichen Boost für die höheren Oktaven der Bassfrequenzen.
Zwar helfen all diese Verbesserungen irgendwie, aber es ist eindeutig kein einwandfreies System. Und darum können Aufgaben wie EQ schwierig auf Kopfhörern sein, besonders wenn es darum geht, den Bass-Pegel einzuschätzen.
Außer auf Monitoren zu Vergleichen …
Ist die ZWEITBESTE Lösung, Deine Arbeit mit anderen guten Alben aus dem gleichen Genre zu vergleichen.
3. Crossfeed
Normalerweise, wenn Du Dir Musik auf Studiomonitoren anhörst …
- Hört Dein linkes Ohr den linken Monitor
- Hört Dein rechtest Ohr den rechten Monitor
Und nach einem Bruchteil einer Sekunde, aufgrund des längeren Weges …
Hört jedes Ohr den anderen Monitor etwas leiser. Dieser Teil des Schalls wird Crossfeed genannt.
Hier ein Diagramm zur Verdeutlichung:
- den linken Kanal …
- Und Dein rechtes Ohr hört den rechten Kanal …
Aber das war’s.
Und wenn Dein Gehirn erkennt, dass Informationen fehlen … mag es nicht, was es hört.
Gegen dieses Problem kannst Du 3 Dinge tun:
- Vermeide extremes Panning: Wenn ein Track extrem gepanned ist, gibt es keinerlei Sound auf einem Kanal, darum gibt es KEINEN Crossfeed. Wenn Du das vermeidest, gibt es jeden Sound in Deiner Mischung in gewissem Maße auf BEIDEN Kanälen.
- Verwende offene Kopfhörer: Da sie nicht isoliert sind gibt es ein bisschen Crossfeed von jedem Kanal zum gegenüberliegenden Ohr.
- Verwende ein Crossfeed-Plugin: Es gibt viele Plugins, die einen kleinen Teil des Signals in den jeweils anderen Kanal einfügen, um Crossfeed zu simulieren.
Diese Maßnahmen sind keinesfalls perfekt, aber alle zusammen …
Helfen Dir das Problem auf einen Level zu bringen, der sich managen lässt.
Das abschließende Urteil?
Am Ende dieses Artikels können wir uns, glaube ich, alle darauf einigen …
- Kopfhörer sind in manchen Situationen gut
- Und Studiomonitore in ANDEREN
Ist es dann nicht besser, anstatt endlos darüber zu debattieren, was besser ist …
BEIDE Methoden zu nutzen?
Nutze Deine Monitore wenn Du KANNST … und wenn Du NICHT … hast Du Deine Kopfhörer als Backup.
So machen es viele Toningenieure und Dir empfehle ich es auch.