
Unser heutiges Thema: Bongos
Hier sind ein paar Highlights, die Dich in meinem Guide über Bongo-Trommeln erwarten:
- Die paradoxen Namen der einzelnen Bongo-Trommeln (Tipp: Meist das Gegenteil von dem, was Du vermuten würdest)
- Eine neue Bauart, die von Bongo-Spielern auf der ganzen Welt geliebt wird
- Die 10 besten Bongo-Modelle von heute (für jeden ist etwas dabei)
- Rohhaut vs. Synthetik-Bespannung: Welches klingt wirklich besser?
…und noch viel mehr, das Du bestimmt spannend und interessant finden wirst.
Bereit? Wir starten…
Punkte die wir besprechen werden
Bauweise von Bongos

Um dieses wundervolle Instrument zu verstehen, ist es am besten, wenn man seine Bestandteile erst einmal aufschlüsselt.
So bestehen die Bongos aus drei Hauptteilen:
- Der Korpus – verbunden durch einen Mittelblock
- Der Spannring – er dient dazu, das Trommelfell zuverlässig zu fixieren und zu stimmen
- Das Trommelfell (der Kopf) – entweder aus Kunststofffell oder aus Naturfell
Schauen wir uns nun jedes dieser Teile genauer an.
Fangen wir an mit…
Korpus: Holz, Glasfaser oder Kunststoff

Bei Bongos heißt die große Trommel „Hembra“ (spanisch für weiblich) und die kleine Trommel „Macho“ (spanisch für männlich).
Du würdest wahrscheinlich das Gegenteil vermuten, aber ja, so ist es tatsächlich.
Und sie sind durch einen Mittelblock verbunden, der normalerweise aus dem gleichen Material wie der Korpus besteht.
Für einen wärmeren, tieferen, organischen Klang ist eine Holzkorpus ideal, normalerweise aus härterem Holz wie Eiche.
Viele Modelle der gehobenen Klasse werden aus Siam-Eiche (auch bekannt als Gummibaum) hergestellt.
Modelle aus Glasfaser hingegen haben einen hellen, resonanzreichen Klang, der ideal für die Verwendung bei Live-Auftritten ist.
Im Vergleich zu Holz ist Fiberglas dazu noch leichter, haltbarer und wetterbeständiger… alles Eigenschaften, die für Live-Auftritte ideal sind.
Eine neuere Option in der Welt des Bongos ist die Fertigung aus Kunststoff, der ähnlich haltbar ist und ähnlich klingen wie Fiberglas, aber in der Regel günstiger sind.
Weiter gehts…
Spannring: EINFACH vs. ZWEIFACH vs. kein

Je nach Modell einer Bongo werden diese in einem von drei Designs geliefert:
- Kein Ring (No Rim) – das ist das übliche Design bei billigeren Spielzeugbongos
- Einfacher Ring (Single Rim) – mit Löchern an der Seite der Schale, um die Ösen zuverlässig zu befestigen
- Doppelter Ring (Dual Rim) – der Korpus hat sowohl oben als auch unten einen Ring.
Ursprünglich wurden alle Bongos ohne Spannring hergestellt. Die einzige Möglichkeit, sie zu stimmen, war, sie über ein Feuer zu halten, damit sich der Bongo-Kopf durch die Hitze weitet.
Heutzutage jedoch ist diese Bauweise meist nur noch bei Spielzeugmodellen in Verwendung.
Einrand-Bongos sehen zwar nach einem Qualitätssprung aus, aber das sind sie nicht unbedingt. Du kannst sie nicht wirklich gut stimmen. Die Löcher zerstören dazu die Resonanz des Korpus. Und das Schlimmste ist, dass sie nicht gut spielbar sind, weil die Schrauben am Rand herausragen.
So bleibt als EINZIGE Möglichkeit, die wirklich stimmbar und spielbar ist, eine Bongo mit zwei Ringen.
Zum Nächsten…
Trommelfell: Rohhaut oder Synthetik

Bongo-Köpfe werden aus einem von zwei Materialien hergestellt:
- Rohhaut
- Synthetik
Ursprünglich war Rohhaut die einzige Option, nicht nur für Bongos, sondern für alle Arten von Trommeln…
Bis ins Jahr 1957, als Remo die erste synthetische Alternative entwickelte, die sich bald durchsetzte.
Seltsamerweise wirst Du, wenn Du diese beiden Felle nebeneinander betrachtest…
das eine fast sicher, die eine Haut mit dem anderen verwechseln. Das Rohleder sieht synthetisch aus, während das synthetische natürlich aussieht.
Was den Klang angeht, so hat das Rohhautfell einen wärmeren und volleren Ton. Und ist die erste Wahl für puristische Spieler.
Synthetische Felle hingegen ermöglichen es den Spielern, einen einzigartigen High-End-Ton zu erzeugen. Das ist einer der Gründe, warum einige Bongoceros (Bongospieler) einen Synthetik-Kopf auf der Macho und einen Rohhautkopf auf der Hembra verwenden (der Synthetik-Kopf ist besser geeignet, um durch laute Bands zu herauszuklingen).
Ein netter zusätzlicher Vorteil beim Live-Spielen und auf Tourneen: Kunststoffköpfe sind auch viel haltbarer und wetterbeständiger.
Weiter im Text…
Meine empfehlenswertesten Bongo-Modelle

Um zusammenzufassen, was wir bis jetzt besprochen haben…
- Holz im Vergleich zu Fiberglas oder Kunststoff sind eine Frage der Einstellung beim Korpus
- Rohhaut- vs. Synthetik-Köpfe ist eine Frage der Vorliebe
- DUAL RIMs sind eine Notwendigkeit
Basierend auf diesen Feststellungen findest Du hier die Bongo-Modelle, die derzeit auf dem Markt sind und die am ehesten Deinen Erwartungen entsprechen sollten:
Holz-Korpus
- Rohhaut Kopf
- Synthetischer Kopf
Fiberglas-Korpus
- Rohhaut Kopf
- LP Fiberglass – (Thomann)
- Synthetischer Kopf
- Meinl Pro Series Free Ride – (Amazon)
Kunststoff-Korpus
Zum Nächsten…
Das „Free Ride Suspension System“ für Meinl Bongos

Fast alle Bongos sind durch einen massiven Mittelblock (entweder aus Holz oder Kunststoff) verbunden…
Dieser wird an beiden Enden in die Trommel gebohrt.
Ein neues Design von Meinl soll den Gesamtklang des Instruments verbessern, indem es diesen Verbindungspunkt ersetzt…
und die akustische Isolierung zwischen den einzelnen Trommeln beibehält.
Laut Kundenrezensionen klingen sie tatsächlich besser als gewöhnliche „Centerblock“ Bongos.
Meinl bietet viele Bongo-Modelle mit dem Freeride-System an. Hier sind vier der beliebtesten, die ich empfehle:
- Wood Meinl FreeRide – (Amazon/Thomann)
- Fiberglass Meinl Free Ride – (Amazon)
- Meinl Marathon – (Amazon/Thomann)
- Meinl Professional Series – (Amazon/Thomann)
Und weiter im Guide…
Wie stimmt man Bongos?

Am häufigsten werden Macho und Hembra eine Oktave auseinander gestimmt oder die Macho eine Viertelnote höher als die Hembra gestimmt…
Aber wie Du im Video unten sehen wirst, gibt es eigentlich keine Regeln, außer dass Dir der endgültigen Klang zusagt.
Es gibt jedoch einige Grundregeln, die Du befolgen solltest, um die Bongos zu stimmen WIE:
- Drehe jede Mutter/Schraube gleich oft
- Beginne mit einer Mutter und gehe dann zur nächsten weiter im Uhrzeigersinn, im Gegensatz zum sogenannten „Cross-Pattern-Tuning“ bei einem normalen Schlagzeug.
In einigen Online-Quellen wird empfohlen, dass Du Deine Bongos jedes Mal neu bzw. umstimmst, wenn Du sie fertig gespielt hast… was in der Theorie wahrscheinlich ideal ist…
Allerdings kenne ich persönlich niemanden, der das tatsächlich tut. Das liegt ganz an Deiner persönlichen Entscheidung.
Wenn Du sie umstimmst, achte darauf, dass Du dies kreisförmig und gegen den Uhrzeigersinn tust.
Um diesen Vorgang in der Praxis zu sehen, schau Dir dieses sehr hilfreiche Video an:
Wie wechselt man die Bongo Köpfe?
Bongo-Köpfe müssen nicht oft gewechselt werden, aber wenn es so weit ist, solltest Du Folgendes wissen:
Es gibt zwei Möglichkeiten:
- Vorangepasste Köpfe – sie sind am einfachsten zu montieren
- Nicht angepasste (flache) Köpfe – im Grunde ein rundes Stück Material, das Du selbst mit einem Spannreifen in Form bringen und anpassen musst.
Für 99 % von Euch empfehle ich, sich für vorgefertigte Köpfe zu entscheiden, da sie keine offensichtlichen Nachteile bieten und viel leichter zu montieren sind.
Wenn Du mehr Hilfe brauchst, sieh Dir dieses Video an:
Empfohlene vorangepasste Köpfe:
- 6 3/4″
- LP Aspire A663A – (Thomann)
- 7 1/4″
- 8 5/8″
- 9″
Wenn Du „Flachköpfe“ ausprobieren willst, empfehle ich Dir folgende Modelle:
Zu guter Letzt…
Wie man Bongos pflegt
Wenn Du synthetische Köpfe verwendest, ist keine Pflege erforderlich… Wenn Du jedoch Rohhaut-Köpfe verwendest, musst Du diese von Zeit zu Zeit einölen, zum Beispiel mit Mandelöl oder Lanolin.
Allerdings musst Du das nicht jeden Monat oder gar jede Woche tun, sondern immer dann, wenn Du merkst, dass die Köpfe Deiner Bongos wirklich trocken sind.
Auf diese Weise erlaubst Du der Haut, besser zu vibrieren, und erhöhst so Volumen und ihre Tonalität.
Du kannst normale Mandel- oder Lanolin-Öle wie diese hier verwenden: