
Irgendwann im Leben … träumt jeder Mensch davon, einmal Schlagzeug zu spielen.
Aber es sind seltene und besondere Individuen, die diesen ersten Schritt wirklich tun …
Und das auf sich nehmen, was es braucht, um diese Phantasie wahr werden zu lassen …
Denn das Instrument bringt einige Probleme und Kopfschmerzen mit sich.
- Manchmal ist es eine Frage der Lautstärke …
- Manchmal ist es eine Frage des Platzes …
Aber MEISTENS …
Ist das größte Hindernis, mit dem Schlagzeugspielen anzufangen … ist das Gefühl des Überwältigtseins, dass einen überkommt, wenn man an all die:
- Recherche,
- Entscheidungen,
- und Einkäufe …
… denkt, die man machen muss, bevor man überhaupt anfangen kann zu spielen!
Darum habe ich für den heutigen Artikel eine allumfassende Anleitung verfasst, der jedes kleine Detail des Prozesses behandelt. Zielgruppen sind:
- Anfänger, die ihr allererstes Schlagzeug kaufen wollen
- Fortgeschrittene Schlagzeuger:innen, die nach einem Upgrade suchen
Abschnitt 1: Das erste Schlagzeug für Anfänger
Beim Kauf des ersten Drumkits …
Ist einer der größten Fehler, den Anfänger:innen machen, sich über Kleinigkeiten Gedanken zu machen, die eigentlich egal sind …
Zumindest für sie … und zu diesem Zeitpunkt.
Stattdessen sind hier die 4 WICHTIGEN DETAILS, über die Du Dir absolut Gedanken machen MUSST, um keinen Mist zu kaufen:
- Kesselsätze oder Schlagzeug-Sets
- Anzahl der Teile
- Double oder Single Bassdrum
- Gehäusegrößen
Als Nächstes gehen wir diese Punkte einzeln durch und schauen sie uns genauer an …
1. Kesselsätze oder Schlagzeug-Sets

Wenn Du Dir online ein Bild von einem Schlagzeug anschaust …
Siehst Du fast immer ein komplettes Setup mit:
- Drums
- Becken
- Hardware
Aber was Du vielleicht nicht weißt, ist, dass einige dieser Pakete NUR Drums enthalten, keine Becken oder Hardware.
Die nennt man Kesselsätze/Shell Packs.
Im Vergleich zu den Drums, die in einem „kompletten Set“ enthalten sind …
Sind Kesselsatz-Drums typischerweise von höherer Qualität … und das gilt oftmals auch für einzeln gekaufte Becken und Hardware.
Als fortgeschrittene Drummer lohnt es sich normalerweise, sich all diese Teile selbst zusammenzustellen, wenn Du genau weißt, was Du willst …
Wohingegen Anfänger besser damit fahren, Komplettpakete zu kaufen, weil Sie günstiger sind und weniger Entscheidungen zu treffen sind.
2. Anzahl der Teile

Abhängig davon, welche Art von Musik Du hörst …
Und wer Deine Schlagzeug-Helden sind …
Kann das Schlagzeug Deiner Träume aus einem einfachen 4-teiligen Setup, das viele Jazz-Legenden bevorzugen …
Oder einem monströsen Kit aus über 30 Teilen, wie das von Rockgöttern wie Neil Peart, bestehen.
Aber egal, was du denkst, was Du willst …
Ist es für das erste Schlagzeug immer besser, mit einem einfachen 4- oder 5-teiligen Schlagzeug anzufangen …
Das Du später bei Bedarf erweitern kannst.
Denn wenn Du noch nicht einmal einen einfachen Rhythmus spielen kannst … brauchst Du auch kein riesiges Tom-Rack.
Klingt logisch, oder? Weiter geht’s …
3. Double oder Single Bass Drum

Ein riesiges Rack von Toms für Dein erstes Schlagzeug zu kaufen, ist zwar nicht sinnvoll …
Aber eine zweite Bassdrum könnte durchaus sinnvoll sein …
FALLS und nur DANN, Du Dich als „Metalhead“ bezeichnen würdest und ALLE Deine Lieblingsdrummer Doublebass spielen.
Aber selbst dann …
Sind sie nicht gerade ideal für Anfänger …
Denn es ist schwierig genug, zu lernen einen Fuß zu benutzten … und sofort beide Füße zu beherrschen ist ziemlich unrealistisch.
Aber wenn Du wirklich die Doublebass lernen willst, ist eine bessere Möglichkeit vielleicht eine Doppelfußmaschine, bei der Du eine Bassdrum mit zwei Füßen spielst.
Später gehe ich noch weiter auf das Thema ein.
4. Kesselgrößen

Fortgeschrittene Drummer mögen sich mit der genauen Größe jeder einzelnen Drum in ihrem Schlagzeug auseinandersetzen …
Aber für Anfänger sind nur die beiden folgenden Optionen wichtig:
- Rock-/Standard-Schlagzeuge − sind mit ihren größeren Kesseln besser für härteren Rock’n’Roll-Stil geeignet.sind
- Jazz-/Fusion-Schlagzeuge − sind kleiner und damit besser für leichtere Spielstile.
Als Faustregel gilt: Im Vergleich zu Jazz-Fusion-Schlagzeugen … haben Standard-Kits:
- Tiefere Grundtöne
- Lockerere Kopftöne mit langsamerem Stick-Frequenzgang
- Mehr Lautstärke
Und haben typischerweise folgende Größen:
- Bassdrum – 22″ × 14″
- Rack Toms – 12″ × 8″ und 13″ × 9″
- Stand Tom – 16″ × 16″
- Snare – 14″ × 6″
5. Empfohlene Einsteiger-Sets

Jetzt, da wir alle wichtigen „Anfänger-Entscheidungen“ besprochen haben …
Musst Du Dir nur noch eines aussuchen.
Neben allem, was wir bisher besprochen haben, ist das offensichtlichste Detail, dass Du noch in Betracht ziehen musst der Preis.
Unabhängig von Deinem persönlichen Budget, ist der Sweet Spot für Anfänger-Schlagzeuge immer gleich: 600−1000 €.
Billiger als 600 € und Du bekommst wahrscheinlich etwas, was sich mehr wie ein Spielzeug, als wie ein Musikinstrument anfühlt.
Teurer als 1000 € und Du kommst in Gefilde, wo es wahrscheinlich besser ist, KEIN „komplettes Set“, sondern die Komponenten einzeln zu kaufen.
Glücklicherweise hast Du, wenn Du Dich auf diesen Preisbereich festgelegt hast, die folgende Lister guter Optionen:
- Pearl Roadshow – (Amazon/Thomann)
- Pearl Export – (Amazon/Thomann)
- Pearl Roadshow Jazz – (Amazon)
- Ludwig Accent Series – (Amazon)
- Yamaha Stage Custom – (Amazon/Thomann)
- Tama Imperialstar – (Amazon/Thomann)
Und wenn Du nach einem „Junior Kit“ für Dein Kind schaust, sind diese perfekt:
Abschnitt 2: Drum/Becken Upgrades

Wenn Du etwa 6 bis 12 Monate Schlagzeug spielst …
Und beginnst ein Gefühl für das Instrument zu entwickeln …
Fängst Du an Dich zu fragen:
Wie würde es wohl klingen, wenn ich ein besseres Schlagzeug hätte?
Und dann verbringst Du die nächsten Jahre damit, obsessiv nach neuen Upgrades zu suchen, um Dein Spiel zu verbessern.
Um Dir ein wenig durch diese Phase zu helfen, schauen wir uns im nächsten Abschnitt die folgenden Upgrades genauer an:
- Kesselsätze
- Schlagfelle
- Maßgeschneiderte Snare Drums
- Becken
Kesselsätze

Es ist zwar das wichtigste Upgrade von allen …
Viele Drummer:innen sparen sich den Kesselsatz als letztes Upgrade auf …
Einfach weil es die größte (und oft teuerste) Entscheidung darstellt.
Was verständlich und völlig in Ordnung ist, wenn Du Dich dafür entscheidest.
Aber …
Ich würde sagen, dass es sinnvoller ist, Geld anzusparen und die eigentlich DRUMS als erstes upzugraden, weil ein guter Kesselsatz einen größeren Einfluss auf Deinen Sound hat als alles andere.
Und damit Du die Unterschiede zwischen einzelnen Kesseln besser verstehst, schauen wir und jetzt die folgenden 4 Variablen an:
- Hölzer
- Kesselbau
- Oberflächen
- Rims
1. Hölzer

Die 3 Faktoren für das ideale Trommelkesselholz sind:
- Klang − es muss einen guten Klang erzeugen (offensichtlich).
- Erhältlichkeit − es darf nicht zu selten oder zu teuer sein.
- Verarbeitbarkeit − es muss sich relativ einfach in eine Trommelform bringen lassen und stabil genug sein, dass es mit der Zeit seine Form hält.
Und die 3 besten Hölzer für diese Aufgabe sind:
- Ahorn − das beliebteste Holz, extrem vielseitig mit einem ausgeglichenen Klang.
- Birke − ideal für Aufnahmen, weil es Höhen und Tiefen akzentuiert … und es ist nicht selten, so dass es für günstige und teurere Kits verwendet wird.
- Mahagoni − das dritt beliebteste Holz, seltener als Ahorn oder Birke und bekannte für seinen weichen, klassischen Klang.
Bei günstigeren Trommeln, werden anstelle der „hochwertigen Hölzer“, die wir gerade besprochen haben, diese 3 verwendet:
- Falkata
- Pappel
- Amerikanische Linde
Manchmal findet man High-End-Kessel, die aus den folgenden, seltenen Hölzern bestehen:
- Buche
- Kirschholz
- Walnuss
- Eiche
- Bubinga
- Esche
Es gibt auch künstliche Kessel (üblicherweise Bass und Toms) aus Akryl, Glasfaser oder Karbonfaser …
Und Kessel aus Metall (üblicherweise Snares) aus Stahl, Aluminium, Kupfer oder Bronze.
2. Kesselbau

Wenn eine Holzart ausgesucht wurde, ist der nächste Schritt die Formung des Kessels.
Und die resultierende Qualität wird praktisch von 3 Hauptfaktoren beeinflusst:
- Formungstechniken.
- Dicke
- Gratung
Erstens, die grundlegende Kesselform wird durch 1 von 5 möglichen Methoden erreicht:
1. Sperrholz − mehrere flexible Holzplatten werden in einer kreisförmigen Form zusammengeklebt. Dies ist die bei weitem beliebteste Methode.
- Vorteile − geringe Produktionskosten, sehr gut für Massenproduktion geeignet.
- Nachteile − weniger Stabilität, wenn viel Kleber verwendet wird, kann sich das negativ auf den Klang auswirken.
2. Daube − hierbei werden vertikale Holzstreifen zu einer Kesselform zusammengeklebt, auf ähnliche Weise, wie beim Fassbau. Unter „Custom Drum“-Bauern ist dies die beliebteste Methode.
- Vorteile − behält die Form sehr gut, weil keine Kräfte auf das Holz wirken.
- Nachteile − teurer als Sperrholz-Kessel, bei dünneren Kesseln ineffektiv.
3. Segmentiert − hierbei werden kleine Holzstreifen in einem Muster, das an Parkettboden erinnert, zusammengeklebt.
- Vorteile − praktisch dieselben wie bei Daubenkesseln
- Nachteile − schwieriger als Daubenkessel, da mehr Teile benötigt werden, daher weniger beliebt.
4. Gedämpft − bei dieser Methode wir ein einzelnes Stück Holz mit Dampf aufgeweicht und dann zu einem Kessel gerollt.
- Verfahren − es wird sehr wenig Kleber verwendet und hat, laut vielen Drummern einen besseren Klang als die 3 vorgenannten Methoden.
- Nachteile − es ist schwierig, die Rundung zu erhalten, schwierig sehr dünn oder sehr dick zu machen, sehr selten.
5. Solide − hierbei wird ein einzelnes Stück Holz direkt aus einem Baumstamm geschnitzt. Vor modernen Herstellungsmethoden, wurden alle Trommeln auf diese einfache, aber arbeitsintensive Art und Weise gebaut.
- Vorteile − gilt als bester Sound, weil keine Verbindungen und kein Kleber verwendet wird. Da das Holz in seinem natürlichen Zustand ist, verzieht sich die Form nicht.
- Nachteile − durch den Arbeitsaufwand teuer, nicht praktikabel für dünnere Kessel, es gibt nicht viele passende Holzarten, die am wenigsten verbreitete der vorgestellten Methoden.
Und …
Neben der Herstellungsart, ist die Dicke des Kessels wichtig. Es mag recht kompliziert sein, eine bestimmte Dicke zu schnitzen, aber die Resultate sind zum Glück recht einfach zu verstehen:
- Dickere Kessel − haben einen helleren Klang mit einem höheren Grundton
- Dünnere Kessel − haben einen tieferen Grundton
Und das ist praktisch alles, was es dazu zu sagen gibt.

Kommen wir zum letzten Teil des Kesselbaus …
Der Formung der Kesselgratung …
Das ist einfach der Rand des Kessels, wo das Holz das Schlagfell berührt.
Die 4 häufigsten Gratungsschnitte sind:
- 45° − eine 45°-Neigung des inneren Randes und ein winziger 1 Schicht tiefer Einschnitt in die entgegengesetzte Richtung auf dem Außenrand. Dieser Schnitt bietet eine gute Attack- und Sustain-Kombination, weil der Kessel minimalen Kontakt mit dem Schlagfell hat.
- Doppel 45° − zwei symmetrische 45-Grad-Schnitte auf den Seiten des Kessels resultieren in einem Kontaktpunkt mit dem Schlagfell, der näher am Zentrum der Drum ist. Das Resultat ist noch längerer Sustain und ein größerer Stimmbereich.
- Roundover − hat denselben 45-Grad-Schnitt am Innenrand aber einen runderen Schnitt am Außenrand, was zu mehr Kontaktfläche zwischen Kessel und Schlagfell führt. Das Resultat ist ein jazziger oder Vintage Sound mit mehr Schlägel-Artikulation, weniger Sustain und ein wärmerer Ton.
- Baseballschläger − ein runder Rand auf beiden Seiten sorgt für einen warmen Vintage-Sound mit minimalem Sustain und minimalen Obertönen.
3. Oberflächen

Als abschließender Schritt …
Wird eine äußere Schicht auf 1 von 3 verschiedene Arten auf den Kessel angebracht:
- Färben − das kann etwas so einfaches wie Holzöl sein
- Lackieren − ein etwas komplexerer Prozess, der verschiedene Schichten und Polieren beinhalten kann.
- Folien (Wraps) − hierbei wird der Kessel mit einer dünnen Vinylfolie beklebt.
Im Vergleich mit den anderen beiden Methoden, bieten Folien 3 Vorteile:
- Sie sind billiger und einfacher herzustellen
- Sie ermöglichen die größte Designvielfalt
- Sie sind haltbar und kratzfest
Ein häufiger Einwand gegen Folien ist allerdings, dass sie einen negativen Effekt auf den Klang haben könnten.
Das könnte zwar für billigere und/oder ältere Trommeln stimmen, weil die Folien oft dicker sind …
Aber moderne Herstellungsverfahren ermöglichen heutzutage ultradünne Folien … die einen vernachlässigbaren Effekt auf den Klang haben.
Bei neueren High-End-Kesselsätzen brauchst Du Dir also keine Sorgen zu machen.
4. Rims/Spannreifen (Hoops)

Bei modernen Drums sind die 3 häufigsten Spannreifen-Kategorien:
- Holz
- Druckgegossen
- Flanged
Spannreifen aus Holz oder druckgegossenem Metall sind im Vergleich zu flanged Spannreifen stärker und schwerer und haben einen besseren Halt auf dem Außenrand des Kessels.
Das führt zu einem Klang, der mehr Fokus, weniger Sustain, bessere Projektion mit Rimshots/Rimclicks und eine bessere Stimmstabilität hat.
Flanged Spannreifen sind dagegen viel leichter und haben nur minimalen Kontakt mit der Außenkante des Kessels und bieten mehr Obertöne und mehr Sustain.
Die zwei üblichen Varianten von flanged Spannreifen sind:
- Einzel oder Doppel Flanged − eine schärfere obere Kante auf dem Rim, was die Schlägel abnutzen kann.
- Triple Flanged − bietet eine zusätzliche Krümmung über die obere Kante (nach innen oder außen), das heißt eine rundere Schlagfläche, die die Schlägel weniger abnutzt.
Vor kurzem wurde ein neues Misch-Design namens „S-Hoop“ erfunden …
Das ist im Prinzip ein Triple Flanged Spannreifen, der die Dichte und Stabilität eines druckgegossen Spannreifen mit einer besseren Schlagfläche für Deine Schlägel vereint.
5. Empfohlene Kesselsätze

Jetzt haben wir viel über Kessel gesprochen …
Jetzt musst Du nur noch auswählen und spielen.
Aber es immer noch buchstäblich hunderte Kesselsätze zur Auswahl gibt …
Ist es unmöglich eine Liste mit 5−10 Empfehlungen zu erstellen, die für jede:n etwas bietet.
Besonders da Marke und Aussehen sehr persönliche Entscheidungen sind.
Daher habe ich stattdessen eine Liste der Bestseller und am besten bewerteten Kesselsätze erstellt …
Und hoffentlich ist einer davon der Richtige für Dich. Wenn nicht, geht die Such wohl weiter.
Hier ist die Liste der besten UNTER 1000 €:
- PDP von DW Concept – (Amazon/Thomann)
- Tama Superstar – (Amazon/Thomann)
- Yamaha Stage Custom – (Amazon/Thomann)
- Gretsch Catalina – (Amazon/Thomann)
- Mapex Armory – (Amazon/Thomann)
Und hier ist die Liste der besten ÜBER 1000 €:
- Tama Starclassic – (Amazon/Thomann)
- Ludwig Centennial – (Amazon/Thomann)
- Pearl Masters – (Amazon/Thomann)
- DW Design Series – (Amazon/Thomann)
- Yamaha Live Custom – (Amazon/Thomann)
- Gretsch Renown – (Amazon/Thomann)
Schlagfelle

Wenn Du Kesselsätze kaufst …
Ist ein Teil, bei dem Hersteller oft vage sind, das Schlagfell.
Sie geben nicht immer an, ob in einem Kesselsatz Schlagfelle dabei sind oder nicht …
Oder WELCHE genau enthalten sind.
Üblicherweise haben Kesselsätze aber einfache Schlagfelle mit dem Namen des Schlagzeugherstellers …
Die schlechter sind, als Schlagfelle, die Du separat kaufen würdest.
Und da das Schlagfell für einen Großteil des Klangs verantwortlich sind, aber im Vergleich zum restlichen Schlagzeug recht günstig sind …
Ist es immer sinnvoll, die mitgelieferten Schlagfelle gegen hochwertige Schlagfelle auszutauschen, sobald Du Deinen neuen Kesselsatz auspackst.
Und dazu solltest Du folgendes über Schlagfelle wissen:
Die beiden Arten von Schlagfellen über die wir sprechen werden sind:
- Schlagfelle − sind oben, auf diese wird geschlagen
- Resonanzfelle − sind unten und sind nur dazu da, den Klang zu beeinflussen
Bei Schlagfellen gibt es viele Fachausdrücke und Features:
- doppellagig − bedeutet, es gibt eine zusätzliche Materialschicht auf dem Schlagfell
- aufgeraut/coated − bedeutet, es gibt ein besonders geformte Oberfläche auf dem Schlagfell
- premuffled/specialty − kann verschiedene Features beschreiben, etwa einen Mittelpunkt, einen Außenring oder sogar eine Ölschicht zwischen den Lagen
Aber alle diese Features haben schlussendlich dasselbe Ziel: Dämpfung.
Zusätzliche Dicke und Schichten, Oberflächen und spezielle Add-ons tragen alle zu einem gedämpften Schlagfell bei, was zur Folge hat:
- mehr Attack
- weniger Sustain
- weniger Obertöne
- mehr Haltbarkeit
… was für schnellere, heaviere Rock’n’Roll-Stile besser ist. Während ein dünnes, einlagiges Schlagfell für leichtere Jazz-Stile besser ist.
Das musst Du über Schlagfelle wissen.
Was Resonanzfelle angeht:
- Zweilagig/Beschichtet/Spezial Heads − bieten mehr Attack und weniger Sustain (wie bei Schlagfellen)
- Das Resonanzfell komplett entfernen − bringt noch mehr Attack und noch weniger Resonanz.
Aber interessanterweise …
Hat zusätzliche Dicke bei einem einlagigen Schlagfell den gegenteiligen Effekt und erhöht Sustain und Obertöne.
HINWEIS: Verschiedene Internetquellen haben sich widersprechende Meinungen darüber, ob bestimmte Resonanzfelleigenschaften den Sustain erhöhen oder verringern. Du solltest also mit Widersprüchen zu diesem Thema rechnen.
Maßgeschneiderte Snare Drums

Anders als Bassdrums und Toms …
Die normalerweise ziemlich einheitlich sein müssen, um „richtig“ zu klingen …
Haben Snare Drums eher einen eigenen Klang, der komplett unabhängig vom Rest des Drumkits ist.
Das ist der Grund, warum Profi-Schlagzeuger:innen verschiedene Snares für ein einzelnes Kit verwenden (besonders im Studio) …
Und warum gewisse Kesselsätze überhaupt KEINE Snare Drums enthalten (Vorsicht davor, übrigens).
Becken

Die „andere Hälfte“ des Schlagzeugs …
Die Becken, spielen eine genauso wichtige Rolle was den Gesamtsound des Instruments angeht, wie die Trommeln.
Und wie bei den Drums sind die Becken, die in einem Anfängerset enthalten sind, bei weitem nicht so gut, wie die, die Du Dir einzeln kaufst.
Aber … da es ein ziemlich riesiges und komplexes Thema ist …
Habe ich einen eignen Artikel dazu geschrieben, um auf alle Details eingehen zu können.
Wenn Dich das interessiert, ist hier der Link:
Abschnitt 3: Hardware Upgrades

Neben den Elementen, die tatsächlich den Sound des Schlagzeugs beeinflussen …
Gibt es auch noch die Teile, die die Spielbarkeit beeinflussend.
Und da die Hardware bei den meisten „kompletten Drumsets“ normalerweise von schlechter Qualität ist …
Gibt es viele Möglichkeiten zur Verbesserung Deines Schlagzeugs, indem Du die folgenden 4 Teile aufrüstest:
- Schlagzeughocker
- Bassdrum Pedale
- Hi-Hat-Ständer
- Racks und Ständer
Schauen wir sie uns nacheinander an. Wir fangen an mit …
1. Schlagzeughocker

Wenn Du anfängst, Schlagzeug zu spielen …
Machst Du Dir keine Gedanken darum, wie wichtig Dein Hocker tatsächlich sein könnte.
Aber es dauert nicht lange, bis Du es merkst.
Nicht nur macht ein guter Schlagzeughocker das Spielen zehnmal bequemer …
Er erhöht auch die Präzision und Genauigkeit Deines Spiels, weil er das Fundament für all Deine Bewegungen ist.
Und wenn alle 4 Gliedmaße gleichzeitig ihr eigenes Ding machen …
Ist es nicht schwer sich vorzustellen, dass ein wackeliges Fundament zu Instabilität führen kann.
Für mehr Informationen über Schlagzeughocker im allgemeinen und ein paar Empfehlungen …
Lies Dir diesen Artikel durch:
Als nächstes …
2. Bassdrum Pedale

Anders als die meisten anderen Musikinstrumente …
Werden Bassdrums mit dem Fuß gespielt, was sie einzigartig macht.
Und da Dein Fuß alleine nicht ausreichend geschickt ist …
Hängt Dein volles Spielpotential stark von der Geschwindigkeit und Präzision des Bassdrum-Pedals ab.
Es ist praktisch genauso ein Teil von Dir, wie Dein Fuß.
Mit einem billigen, wackeligen Bassdrumpedal zu spielen, ist so, als würdest Du mit einem alten, arthritischen, Diabetes-Fuß spielen.
Und da hochwertige Pedale im Vergleich zu den meisten Schlagzeug-Upgrades ziemlich günstig sind … solltest Du nur die allerbesten in Betracht ziehen.
Welche das sind, siehst Du anhand dieser Liste:
Einzelne Pedale:
- Tama Iron Cobra 900 – (Amazon/Thomann)
- Tama Speed Cobra – (Amazon/Thomann)
- DW5000 – (Amazon/Thomann)
- DW9000 – (Amazon/Thomann)
- Pearl Demon Drive – (Amazon/Thomann)
Doppelte Pedale:
- Tama Iron Cobra 900 – (Amazon/Thomann)
- Tama Speed Cobra – (Amazon/Thomann)
- DW5000 – (Amazon/Thomann)
- DW9000 – (Amazon/Thomann)
- Pearl Demon Drive – (Amazon/Thomann)
3. Hi-Hat-Ständer

Genau wie Bassdrumpedale …
Sind Hi-Hat-Ständer ein extrem wichtiger Teil der Hardware …
Weil sie auch eine Verlängerung Deines Fußes darstellen.
Je reibungsloser sich die Teile bewegen … desto besser kannst Du schnelle, filigranere Rhythmen spielen.
Aber wie der Rest der „Lieferware“, die Du in einem kompletten Schlagzeug-Set bekommst …
Sind die Hi-Hat-Ständer üblicherweise nicht so toll, und es gibt viel besserer Teile, wenn Du bereit bist, ein bisschen mehr Geld in die Hand zu nehmen.
Aus irgendeinem Grund sind Hi-Hat-Ständer von DW von allen Marken die es gibt, die deutlich beliebtesten. Daher empfehle ich nur diese Marke in den Links weiter unten.
Wie Du sehen kannst, empfehle ich sowohl 2- als auch 3-beinige Modelle.
3-beinige Modelle sind stabiler und besser für Fuß-betontes Spiel.
Der Vorteil von 2-beinigen Modellen, die durchaus auch stabil sind, ist, dass sie weniger Platz wegnehmen, was bei engeren Bühnen von Vorteil sein kann, besonders wenn Du mit einer Doublebass spielst.
Hier sind die Links:
2-beinige Modelle:
3-beinige Modelle:
- DW3500 – (Amazon/Thomann)
- DW5500 – (Amazon/Thomann)
- DW7500 – (Amazon/Thomann)
- DW9500 – (Amazon/Thomann)
4. Racks und Ständer

Du wirst ziemlich schnell merken, ob Du ein Teil Deines Schlagzeugs magst oder nicht.
Bei Trommeln und Becken weißt Du nach ein paar Minuten, ob Dir der Sound gefällt oder nicht.
Bei Bassdrumpedalen und Hi-Hat-Ständern kannst Du nach ein paar Minuten spielen feststellen, ob sie sich gut anfühlen.
Aber …
Racks und Ständern musst Du typischerweise einige Wochen oder Monate benutzen, bevor Du ein Gefühl dafür bekommst, ob sie etwas taugen oder nicht.
Darum ist die beste Möglichkeit, einen Fehlkauf zu vermeiden, Dich auf die Erfahrungen anderer Drummer zu verlassen, die die Ausrüstung schon lange verwenden.
Und nach einer langen Recherche haben sich die folgenden Beckenständer, Snareständer und Racks als die besten herausgestellt:
Beckenständer:
- Yamaha CS-755 – (Amazon)
- Pearl BC930 – (Amazon/Thomann)
- DW 9000 – (Amazon/Thomann)
- Mapex Armory – (Amazon/Thomann)
- Tama Roadpro – (Amazon/Thomann)
Snareständer:
Racks:
- Pearl DR80 – (Amazon/Thomann)
- Pearl DR503C – (Amazon/Thomann)
- DW Super – (Amazon/Thomann)
- Gibraltar Curved Double Bass – (Amazon/Thomann)
- PDP Main/Side – (Amazon)
Das war’s
Der ultimative Guide für Schlagzeuge und dazugehörige Upgrades.
Mit all diesen Informationen kannst Du Dir hoffentlich Dein Traum-Schlagzeug zusammenbauen.
Bis zum nächsten Mal!