
Als Gitarristen ist uns klar, wie wichtig gute Saiten sind …
Oder?
Wir haben alle den Unterschied zwischen den billigen und den guten Saiten gehört.
Und wir haben den Unterschied zwischen alten und neuen Saiten gehört.
(Und wenn Du den Unterschied nicht hören kannst … nimm sie mit einem guten Kondensatormikrofon auf und hör sie Dir auf guten Studiomonitoren an.)
Der Unterschied wird Dir ins Ohr STECHEN.
Aber wenn Du einen Gitarristen fragst, WARUM er ausgerechnet diese Saiten verwendet …
Bekommst Du wahrscheinlich keine richtige Antwort.
Denn die Wahrheit ist …
Die meisten Gitarristen wissen nichts über ihre Saiten.
Und darum will ich mit dem heutigen Artikel Abhilfe schaffen. Wenn Du auf der Suche nach Saiten bist, sei es für eine elektrische, akustische oder klassische Gitarre und Du unsicher bist, welche Du kaufen sollst … IST DIESER ARTIKEL PERFEKT FÜR DICH.
Fangen wir an. Als erstes …
Die wichtigsten Merkmale, die den Klang beeinflussen
Der Klang einer Gitarrensaite wird von 5 Faktoren bestimmt:
- Dicke
- Metalle
- Seele (auch: Kern)
- Umspinnungsmethode
- Beschichtung
Schauen wir uns also jeden einzelne Faktor genauer an. Zuerst …
1. Dicke der Saite

Wenn Du die Dicke von Saiten vergleichst, findest Du Begriffe wie:
- Extra Dünn (extra light)
- Dünn (light)
- Mittel (medium)
Aber …
Diese Begriffe sind nicht eindeutig definiert …
- Dünne Saiten einer E-Gitarre sind dünner als dünne Saiten einer Akustikgitarre.
- Und die Dicke kann sich von Hersteller zu Hersteller unterscheiden.
Darum ist es besser … den tatsächlichen Durchmesser der Saiten zu vergleichen.
Und zwar so:
Die Seitenstärke wird in Zoll angegeben und reicht üblicherweise von .008 (0,008 Zoll, ca. 0,20 mm) bei den leichtesten, bis .056 (0,056 Zoll, ca. 1,42 mm) bei den schwersten Saiten.
Beispiele:
- Extra Light – (.009/.011/.016/.024/.032/.042)
- Light – (.010/.013/.017/.026/.036/.046)
- Medium – (.011/.015/.018/.026/.036/.050)
Gitarristen benennen normalerweise ein ganzes Set an Saiten nach der Größe der hohen E-Saite. Im oberen Beispiel wäre ein Set Medium Saiten einfach eine „11“.
Mit klassischen Saiten ist es ein bisschen anders. Die Durchmesser werden zwar angegeben, aber sie sind bei weitem nicht so wichtig wie die „Spannung“ (engl. Tension) der Saite. Die 3 Standardoptionen sind low, medium und high tension.
Was ist der Unterschied zwischen schweren und leichten Saiten?
Größere Durchmesser sind generell besser für:
- Heavy Strummer – weil sie haltbarer sind, mehr Sustain haben und weniger brechen.
- Slide Playing/Drop Tunings -weil sie eine höhere Saitenspannung halten.
- Low-action Gitarren – weil sie enger vibrieren und daher weniger Fret-Summen verursachen.
- Akustisches Spiel ohne Verstärker − weil sie lauter sind.
- Jazz – weil in diesem Musikstil nicht viel Ton-Bending verwendet wird.
Dünnere Saiten sind generell besser für:
- Einsteiger − weil sie einfacher zu spielen sind, wenn Du noch keine Kraft in den Händen und Schwielen entwickelt hast.
- Blues/Solos – weil Bendings einfacher sind.
- Ältere Gitarren − weil sie den Hals weniger belasten.
- Gitarren mit kleinem Korpus − weil sie einfach besser klingen.
- Fingerpicking − weil sie besser auf leichtes Fingerspiel reagieren.
Viele Hersteller bieten light-medium Saiten an, die leichtere G-, H-, E-Saiten und schwerere E-, A-, D-Saiten verwenden. Sie sind für Gitarristen gedacht, die viel Picking und Strumming spielen.
Als nächstes …
2. Metalle

Bei elektrischen Saiten werden am häufigsten diese 3 Metalle verwendet:
- Nickelbeschichteter Stahl – bietet eine gute Kombination von Wärme und Helligkeit, einen starken Picking Attack und ist die beliebteste Option.
- Reiner Nickel – ist wärmer als vernickelter Stahldraht und hat einen klassischen, old-school Sound.
- Edelstahl – am wenigsten anfällig für Korrosion und Finger-Quietschen und bietet eine gute Mischung aus Helligkeit und Sustain.
Andere, weniger verwendete Metall für elektrische Saiten sind Titan, Kobalt, Chrom und Kupfer.
Für akustische Saiten sind die 3 beliebtesten Arten:
- 80/20 Bronze − aus 80 % Kupfer und 20 % Zink, ist die populärste Wahl. Sie haben einen hellen, klaren Sound, können aber ihre Brillanz nach nur ein paar Stunden Spiel verlieren, da das Metall schnell korrodiert.
- Phosphor-Bronze − ähnlich wie 80/20 Bronze, aber es wird Phosphor beigemengt, um Rost zu vermeiden und die Lebensdauer der Saiten zu verlängern. Sie sind im Vergleich ein bisschen weniger hell.
- Seide und Stahl (auch „Verbund-Saiten“) − sind flexibler und haben weniger Saitenspannung und klingen daher sanfter und weicher. Sie werden als Hybrid zwischen traditionellen Metall-Saiten und Nylonsaiten einer klassischen Gitarre bezeichnet.
Bei klassischen Saiten sind die am häufigsten verwendeten Materialien:
- Darm − aus Innereien von Schafen und anderen Nutztieren (NICHT von Katzen). Heutzutage kaum üblich, aber vor 1940 waren alle Saiten aus Darm.
- Nylon − das Material, das Darm schließlich ablöste, weil es günstiger und leichter herzustellen ist. Typische Nylonarten sind: Rectified Nylon, Schwarzer Nylon und Composite. Allerdings ist durchsichtiges Nylon am beliebtesten, weil es so hell und klar klingt.
- Versilbertes Kupfer (auch „Silberstrings“) – wird um den Nylon-Kern der Basssaiten gewickelt. Ist das in diesem Fall beliebteste Metall, wegen seines warmen und vollen Klangs.
- 80/20 Bronze (auch „Goldstrings“) – wird von manchen Gitarristen aufgrund der Helligkeit und des Sustain bevorzugt.
Als nächstes …
3. Seele (oder Kern)

Unter der äußeren Umspinnung der Bassaiten (E6, A5, D4 und manchmal G3) …
Gibt es einen soliden Kern-Draht in zwei Variationen:
- Rund (Round Core)
- Sechseckig / hexagonal (Hex Core)
In dem Diagramm siehst Du, wie ein Querschnitt aussieht. (Dieser Teil bezieht sich nur auf elektrische und akustische Saiten … nicht klassische).
Ursprünglich hatten alle Gitarrensaiten runde Kerne, bis D’Addario die ersten sechseckigen Saiten erfand.
Danach dauerte es nicht lange, bis sechseckige Kerne der Standard für fast alle Hersteller wurden.
Der wichtigste Grund dafür:
Die relativ scharfen Kanten der sechseckigen Kerne können den äußeren Draht gut „fassen“, was ein Verrutschen verhindert, wodurch die maschinelle Umspinnung akkurater und gleichmäßiger wird.
Darum sind heutzutage runde Saitenkerne oft in Handarbeit hergestellt.
Und so unterscheiden sich runde und sechseckige Kerne in der Leistung:

HINWEIS: Wichtig, bei Saiten mit rundem Kern: Du musst sie erst stimmen, bevor Du sie abschneidest. Sonst rutscht die äußere Hülle ab und wickelt sich ab.
Verstanden? Gut. Dann geht’s weiter …
4. Umspinnungsmethode

Es gibt 3 Arten von Umspinnung:
- Roundwounds – haben einen runden Draht und damit eine rauere Oberfläche (siehe Diagramm).
- Flatwound – sind mit einem flachen Draht umsponnen und haben eine glatte Oberfläche.
- Halfrounds – sind eine Mischung der beiden. Die Saiten werden mehr oder weniger glatt abgeschliffen (groundwound); oder durch „Roller-Kompression“ (rollerwound) teilweise, aber nicht vollständig abgeflacht.
Von den dreien sind Roundwounds die beliebtesten. Und auch die günstigsten, mit der größten Auswahl.
Flatwounds sind die nächst beliebten, aber normalerweise teurer.
Halfrounds sind am wenigsten beliebt und Du kannst sie getrost ignorieren, wenn Du nach Saiten suchst.
Und so unterscheiden sich Roundwounds und Flatwounds:

HINWEIS: Für Bassgitarre sind Flatwounds weitaus beliebter, aber das ist nicht Umfang dieses Artikels.
Als nächstes …
5. Beschichtete Saiten

1997 hat die Firma Elixir die Gitarrensaiten-Industrie revolutioniert …
Indem sie „beschichtete Saiten“ einführten.
Durch eine ultra-dünne Schicht aus Polymeren …
Haben sie einen „Schutzschild“ gegen schädigende Substanzen wie Öl, Schweiß, Schmutz und Haut geschaffen.
Und das Ergebnis war …
- Die Saiten hielten deutlich länger als unbeschichtete Saiten.
- Sie waren glatter und quietschten weniger.
Obwohl Elixir Saiten sehr beliebt sind, liebt sie noch lange nicht jeder …
Denn laut den Kritikern:
- Verlieren sie aufgrund der Beschichtung an Helligkeit und Sustain.
- Die angeblichen Vorteile sind die zusätzlichen Kosten nicht wert.
Und das sind beides gute Argumente.
Aber trotzdem sind sie so beliebt, dass andere Firmen sie nachgemacht haben.
Diese Nachahmer mögen genauso gut sein, aber allgemein gilt Elixir trotzdem als DIE Marke für beschichtete Saiten.
Derzeit bieten sie zwei Arten Beschichtung:
- NANOweb − Eine leichte Beschichtung, die in Klang und Haptik einer unbeschichteten Saite gleicht.
- POLYweb – eine dickere Beschichtung, die sich glatter anfühlt und langlebiger ist.
Für Akustikgitarren gibt es diese Optionen:
- 80/20 Bronze NANO – (Amazon/Thomann)
- 80/20 Bronze POLY – (Amazon/Thomann)
- Phosphor Bronze NANO – (Amazon/Thomann)
Für E-Gitarren:
HINWEIS: Wie Du siehst, bietet Elixir nicht sehr viel Auswahl. Ich persönlich finde das großartig, weil es mir die Entscheidung beim Einkauf einfacher macht.
Aber bei den anderen Marken, die ich Dir gleich zeigen werde, ist das etwas komplizierter.
Darum als nächstes …
6 weitere Marken, die Du kennen musst

Jetzt haben wir uns Saiten von Elixir ausführlich angeschaut …
Darum schauen wir uns die anderen GROSSEN Firmen an.
Unter den Duzenden Herstellern auf dem Markt …
Gibt es ein paar, die sich deutlich gegen die Konkurrenz durchgesetzt haben und gemeinsam wahrscheinlich 90 % Marktanteil haben.
Und zwar:
- D’Addario
- Ernie Ball
- Martin
- DR
- GHS
- Fender
Entschuldige, falls ich Deine Lieblingsmarke nicht aufgeführt habe. Denn es gibt sicherlich „unbekanntere“ Marken, die genauso gut, wenn nicht besser sind.
Aber …
Wenn Du Dich noch nicht auf so eine Marke festgelegt hast … warum nicht Deine Auswahl ausweiten, auf diejenigen, die sich als führende Hersteller etabliert haben?
Egal, schauen wir sie uns einzeln an …
1. D’Addario

Der BEI WEITEM älteste Saiten-Hersteller auf der Liste …
Die Familie D’Addario stellt in einem kleinen Bauerndorf namens Salle seit dem 17. Jahrhundert Saiten her …
Mit der Zeit haben sie expandiert, sind nach New York gezogen und haben Darm-Saiten durch synthetische ersetzt.
Und 1956 wurde sie eine der ersten Firmen, die moderne E-Gitarren-Saiten produziert haben.
Heutzutage ist D’Addario der einflussreichste Saiten-Hersteller der Welt und sie haben Saiten für praktisch jedes Instrument, das Du Dir vorstellen kannst.
Für Gitarren sind dies die besten Optionen:
Akustisch:
- 80/20:
- Phosphor-Bronze:
- Seide und Stahl:
- Klassisch:
Elektrisch:
- Vernickelt:
- Reiner Nickel:
- Edelstahl:
- PL010 – (Amazon)
Als nächstes …
2. Ernie Ball

Als Ernie Ball 1953 Leo Fender vorgestellt wurde …
Erkannte er das riesige Potential, das die elektrische Gitarre bot.
Und ab diesem Tag verschrieb er sein Leben und Business dem Ziel, sie zum berühmtesten Instrument der Welt zu machen.
Sein bedeutendster Beitrag sind zweifellos die Super Slinky E-Gitarrensaiten.
1962 entwickelt, sind sie auch heute noch die Marke mit dem höchsten Wiedererkennungswert in jedem Gitarrenladen.
Die akustischen Saiten sind zwar bei weitem nicht so berühmt, aber hier sind die Spitzenmodelle:
Akustisch:
- 80/20:
- Phosphor-Bronze:
- Seide und Stahl:
- Earthwood – (Amazon)
- Klassisch:
Elektrisch:
- Vernickelt:
- Reiner Nickel
- Edelstahl:
Interessant ist auch die beliebte M-Steel Serie, aus einer Kobalt-Legierung, die einen höheren Output bietet:
Als nächstes …
3. Martin
Kaum jemand bestreitet, dass Martin & Co die besten akustischen Gitarren der Welt herstellt.
Und die letzten 175 Jahre haben sie nichts anderes gemacht.
Und daher überrascht es nicht, dass sie auch ziemlich geile Saiten für Akustikgitarren machen.
Die elektrischen Saiten sind bei weitem nicht so berühmt und wären nicht meine erste Wahl …
Aber hier sind die Spitzen-Optionen:
Akustisch:
- 80/20
- Phosphor-Bronze:
- Seide und Stahl:
- Klassisch:
- Classical – (Amazon)
Elektrisch:
- Vernickelt:
- Darco – (Amazon)
Als nächstes …
4. DR
In einer Zeit, in der maschinell gesponnene Saiten den Markt beherrschen …
Setzen sich DR, als eine der wenigen Firmen, die den Großteil ihrer Saiten von Hand umspinnen, von der Masse ab.
Denn sie glauben daran, dass der Klang und die Haptik einer handumsponnenen Saite den zusätzlichen Aufwand wert ist.
DR ist zwar nicht so bekannt wie die meisten anderen Marken auf dieser Liste …
Aber sie sind BERÜHMT für ihre Basssaiten. Denn der Unterschied wird viel deutlicher, wenn die Saiten größer werden.
Und sie sind der Antrieb hinter der neuen Mode neon-farbiger Saiten.
Hier sind die Spitzensaiten in jeder Kategorie:
Akustisch:
- 80/20
- Phosphor-Bronze:
- Klassisch:
- Nylon Classical – (Amazon)
Elektrisch:
- Vernickelt:
- Reiner Nickel:
Neon Elektrisch:
- Amazon: Blau/Rot/Weiß/Grün/Pink/Orange/Gelb/Mehrfarbig
- Thomann: Blau/Rot/Weiß/Orange/Gelb/Mehrfarbig
Als nächstes …
5. GHS
Benannt nach den Gründern Gould, Holcomb und Solko) …
Stellt GHS in Battle Creek, Michigan seit 1964 Saiten für alle möglichen Instrumente her.
Sie nennen sich die „Saiten-Experten“, was vielleicht großspurig klingt …
Aber anders als die anderen großen Marken …
Produziert GHS nur Saiten. Und sie sind seit langem im Geschäft, also sind sie wahrscheinlich mittlerweile ziemlich gut.
Bevor wir zu den Empfehlungen kommen, möchte ich Dir ein cooles Video (auf Englisch) zeigen, in dem sie Dir genau zeigen, wie sie Gitarrensaiten herstellen.
Schau’s Dir an:
Ziemlich cool, oder? Und hier sind die Saiten:
Akustisch:
- 80/20:
- Phosphor-Bronze:
- Seide und Stahl:
- Klassisch:
- Silver Alloy – (Amazon)
Elektrisch:
- Vernickelt:
- Reiner Nickel
6. Fender

Dieser Name ist wohl auch Nicht-Gitarristen ein Begriff …
Und steht für viele quasi für E-Gitarre …
Seit der Gründung 1946 war Fender wahrscheinlich die größte Triebkraft in der Gitarren-Industrie.
Heutzutage machen sie nicht nur Gitarren, sondern auch viele andere Instrumente und Musik bezogene Produkte.
Und ja: ihre Saiten sind genauso gut wie alles, was sie machen.
Hier sind die Spitzenmodelle:
Akustisch:
- 80/20:
- Phosphor-Bronze:
- Klassisch:
Elektrisch:
- Vernickelt:
- Reiner Nickel
- Edelstahl
Als nächstes …
Wann Du die Saiten wechseln solltest

Wenn Du viele Gitarristen kennst …
Wette ich, dass mindestens einer darunter ist, der seine Saiten alle zwei Wochen wechselt …
Vielleicht weil er es will, aber wahrscheinlich eher, weil er sie so oft kaputt macht.
Und ich wette, dass Du auch einen kennst, der seine Saiten noch nie gewechselt hat, seit er seine Gitarre gekauft hat!
Also wann genau ist es an der Zeit, Deine Saiten zu wechseln?
Wenn Du …
- Heavy oder oft …
- Mit dünneren Saiten …
- In mehreren Open Tunings …
- Mit viel Bending …
- In einem feuchten, tropischen Klima …
… spielst, gehen Deine Saiten wahrscheinlich oft kaputt, dann ist es offensichtlich, wann Du sie wechseln solltest.
Aber …
Wenn sie nicht von selbst kaputt gehen, liegt es an Dir zu entscheiden, wann sie gewechselt werden müssen.
Und das ist eine schwierige Entscheidung, denn das Aussehen, das Gefühl und der Klang Deiner Saiten werden so langsam schlechter, dass Du oftmals gar nicht merkst, wie schlecht sie sind, bis Du sie mit anderen vergleichst.
Und wenn Du sie schließlich austauschst, wird Dir plötzlich klar, wie schlecht Deine alten Saiten tatsächlich waren.
Jeder hat seine eigene Faustregel, wann es Zeit für einen Saitenwechsel ist:
- Manche gehen nach Zeit … zum Beispiel jeden oder jeden zweiten Monat. Das Problem ist … Saiten werden schneller ausgeleiert, je häufiger Du darauf spielst.
- Andere gehen nach Spielzeit − aber das ist auch nicht perfekt. Da Saiten mit der Zeit auch ausleiern, wenn Du nicht spielst. Eine Gitarre, die seit 2 Jahren nicht gespielt wurde, braucht auf jeden Fall neue Saiten.
Und das mache ich:
Ich habe ein Set Saiten bereit liegen, und vergleiche sie immer mal wieder mit denen auf meiner Gitarre.
Wenn ich einen deutlichen Unterschied in Farbe und Textur erkenne, wechsle ich sie.
Als nächstes …
Das Leben Deiner Saiten verlängern
Um die Lebenszeit Deiner Saiten zu maximieren, hörst Du oftmals Tipps wie:
- Hände vor dem Spielen waschen
- Nach dem Spielen Saiten abwischen
Solche Tipps können zwar korrekt sein …
Aber ich kenne mich, und ich weiß, dass ich das nicht regelmäßig machen werde. Und ich wette, die meisten von Euch auch nicht.
Der EINE Tipp aber, der einen RIESIGEN Unterschied in der Lebensspanne Deiner Saiten macht, ist:
Du musst darauf achten, sie richtig zu bespannen.
Es ist vielleicht nervig, die Saiten perfekt auf den Stimmwirbel aufzurollen. Und manche finden sogar, es sieht cool aus, wenn es schlampig ist …
Aber diese Schlamperei ist der Grund, warum Saiten vorzeitig kaputt gehen. Und warum so viele Leute online schlechte Rezensionen für wunderbare Saiten abgeben.
Es braucht etwas Übung, bis Du gut darin bist, Deine Gitarre zu bespannen. Hier ist ein gutes Video von Fender (auf Englisch), das Dir zeigt, wie es geht:
Ein paar abschließende Tipps
- Spar nicht an Deinen Saiten − Der Unterschied zwischen Deiner idealen Saite und etwas schlechterem macht nur ein paar Euro aus, aber der Unterschied beim Klang ist gewaltig.
- Kauf sie en gros − Saiten sind wie Klopapier … Du brauchst irgendwann mehr davon und sie werden nicht schlecht. Wenn Du also Geld sparen willst … kauf sie in großen Mengen.
- Entscheide Dich nicht für Nylon- oder dünne Saiten, nur weil Du schwache Finger hast − es hilft zwar am Anfang, aber nicht auf lange Sicht. Du musst die Schwielen sowieso entwickeln, also kannst Du auch gleich damit anfangen.
- Werde nicht fanatisch − Probier verschiedene aus, nimm die, die Dir gefallen und lebe Dein Leben. Es sind nur Saiten.
- Wenn Du Einsteiger bist, nimm was beliebt ist − es ergibt keinen Sinn, Saiten zu vergleichen, wenn Du noch nicht mal weißt, wie man eine Gitarre richtig hält. Spiel ein paar Jahre und wenn Du Erfahrung hast, DANN kannst Du anfangen Saiten zu vergleichen, um die perfekten für Dich zu finden.