
Sicherlich sind wir uns alle einig …
Dass eine Akustikgitarre am besten klingt wenn sie …
Nun …akustisch gespielt und gehört wird. Stimmt’s?
Denn wenn erst einmal Verstärkung ins Spiel kommt …
Können all die kleinen Klangnuancen, die perfekt miteinander harmonieren …
Leicht verzerrt werden, so dass vom ursprünglichen Klang praktisch nichts übrig bleibt.
Aber die Realität ist leider … Wenn Du jemals von mehr als einem Dutzend Leute gehört werden möchtest …
MUSS eine Akustikgitarre verstärkt werden, und wenn Du dies hier liest, gehe ich davon aus, dass Du dieses Problem derzeit hast.
Und aus diesem Grund … Sei es für Live-Auftritte oder fürs Aufnahmestudio …
Helfe ich Dir heute genau den richtigen Tonabnehmer für Akustikgitarre zu finden, indem wir die Vor- und Nachteile der 4 verschiedenen Arten besprechen.
HINWEIS: Wenn Du den Artikel für E-Gitarren-Tonabnehmer suchst, findest Du ihn hier.
Bereit? Fangen wir an.
Doch zunächst eine kurze Klarstellung …
Klangqualität von akustischem und elektrischem Sound
Wenn Gitarristen anfangen, sich mit akustischen Tonabnehmern zu beschäftigen, sind sie oft überrascht, dass der akustische und der elektrische Sound einer Gitarre überhaupt nichts miteinander zu tun haben können.
Beispielsweise gibt es neue Gitarren mit eingebauter Elektronik …
Die großartig klingen, wenn Sie mit einem Verstärker gespielt werden, aber schrecklich klingen, wenn sie akustisch gespielt werden.
Und umgekehrt kann es genauso sein.
Eine wunderbare Vintage-Gitarre kann einen phantastischen Akustiksound haben, aber mit bestimmten Tonabnehmern schrecklich klingen.
Darum sind:
- der RICHTIGE Tonabnehmer
- für die RICHTIGE Gitarre
- im RICHTIGEN Setting
… essentiell wichtig, um einen guten Sound zu bekommen.
Als Erstes schauen wir und die erste Art von Tonabnehmern an …
1. Magnetische Schallloch-Tonabnehmer

Heutzutage sind Magnettonabnehmer im Schallloch die beliebteste Methode für akustische Verstärkung.
Genau wie Pickups elektrischer Gitarren …
Funktionieren Schallloch-Pickups mit einem Magnetfeld, das die Schwingungen der Saiten wahrnimmt …
Und diese in Volt übersetzt.
Da ist es keine Überraschung, dass diese Tonabnehmer dem klaren Sound einer E-Gitarre sehr nahe kommen, da fast der gesamte Sound von den Saiten kommt und nicht vom Korpus.
Was irgendwie schlecht klingt … aber das sein kann, was Du tatsächlich willst.
Ein großer Vorteil ist, dass der Tonabnehmer leicht ein- und auszubauen ist, ohne dass Du an der Gitarre zu viel herumbasteln musst.
Manche billigen Modelle sind auf der Bühne zwar etwas anfällig für Rückkopplungen …
Aber die guten, die ich Dir vorstelle, sind für Live-Auftritte besser geeignet und passen gut für mittlere bis große Veranstaltungen.
Schau sie Dir an:
Single Coil:
- Seymour Duncan Woody – (Amazon/Thomann)
- Fishman Pro Neo D01 – (Amazon)
- Dean Markley SC-1 – (Amazon/Thomann)
Humbucker:
- Seymour Duncan Woody HC – (Amazon/Thomann)
- Fishman Rare Earth – (Amazon/Thomann)
- Fishman Pro Neo D02 – (Amazon)
- Dean Markley Pro Mag – (Amazon/Thomann)
Aktiv:
Als nächstes …
2. Steg-Tonabnehmer

Eine komplett andere Art und Weise, den Sound zu „hören“ …
Nutzen Steg-Pickups, die „piezoelektronische“ Technologie nutzen …
Dabei wird ein Streifen mit Kristallen unter den Steg der Gitarre angebracht, die den Druck messen, den die schwingenden Saiten verursachen.
Wie Magnettonabnehmer „hören“ Steg-Tonabnehmer NUR die Saiten und nicht den Korpus.
Da in diesem Fall die Schwingungen statt in der Mitte am Ende der Saite aufgenommen werden, klingen Steg-Tonabnehmer heller, dünner mit einem stärkeren Anschlag.
Im Vergleich zu Magnettonabnehmern generieren diese „piezo-artigen“ Tonabnehmer eine kleinere Voltzahl, so dass man außerdem einen Vorverstärker braucht, um das ursprüngliche Signal zu verstärken.
Ein potentielles Problem ist, dass der dynamische Umfang sehr groß ist, wobei:
- 2-facher Druck = 4-fache Lautstärke
- ½ Druck = ¼ Lautstärke
Um das zu kompensieren nutzen paarige Vorverstärker oft einen Kompressor, um die Level auszugleichen. Diese Kompression kann man allerdings manchmal recht deutlich hören.
Zwei weitere bemerkenswerte Nachteile sind:
- Sie müssen professionell angebracht werden − auch wenn Änderungen am Instrument minimal sind.
- Billigere Modelle haben oft ein nerviges Artefakt namens „Piezo-Quacken“.
Der GROSSE VORTEIL ist, dass sie von allen Arten die sind, die am MEISTEN gegen Rückkopplung resistent sind … damit sind sie ideal für laute Auftritte mit vielen verschiedenen Instrumenten.
Hier sind die Spitzenmodelle, die ich empfehle:
- Fishman Matrix Infinity – (Amazon/Thomann)
- Fishman Saddle – (Amazon/Thomann)
- LR Baggs Element – (Amazon/Thomann)
Als nächstes …
3. Resonanzkörper-Transducer-Tonabnehmer

Transducer-Tonabnehmer sind die andere Art eines Piezo-Tonabnehmers …
Und ähneln Steg-Tonabnehmern …
Sind allerdings flexibler … da sie unter dem Steg, innen oder außen am Korpus, oder tatsächliche ÜBERALL, wo Du willst, befestigt werden können …
Indem der Sensor einfach auf das Instrument geklebt wird (er kann später problemlos und ohne Schäden zu verursachen entfernt werden).
Der größte Vorteil ist das er Vibrationen von den Saiten UND dem Korpus der Gitarre aufnimmt und damit auch die natürliche Klangbalance.
Das ist ein MUSS für alle, die Schlagtechniken in ihr Spiel einbauen.
Das führt zwar manchmal zu einem basslastigen Sound, aber das kann per EQ leicht behoben werden.
Der größte Nachteil ist die Empfindlichkeit für Rückkopplungen, dadurch ist es schwieriger sie in lauteren Umgebungen mit mehreren Instrumenten zu nutzen.
Hier sind die Spitzenmodelle, die ich empfehle:
- Dean Markley Artist Transducer – (Amazon/Thomann)
- Fishman SBT-E – (Amazon/Thomann)
- DiMarzio Acoustic Model – (Amazon)
Als nächstes …
4. Mikrofon-Tonabnehmer

Im Prinzip ein hochqualitatives Miniaturmikrofon, das im Korpus der Gitarre angebracht wird.
Was den Klang angeht, sind Mikrofon-Pickups die beste Option bisher …
Weil sie den breitesten Frequenz-Bereich haben und die natürliche Klang-Balance des Instruments erhalten.
Aber sie sind auch die problematischsten.
Erstens können sie ziemlich teuer sein. Das gilt sowohl für den Pickup selber, als auch für die Kosten des professionellen Einbaus, der vermutlich nötig sein wird.
Zweitens sind sie auch am anfälligsten für Rückkopplungen, weil sie so sensibel sind …
Daher sind sie normalerweise nur für Solo-Auftritte und kleine Veranstaltungsorte geeignet.
Hier sind meine beiden besten Empfehlungen:
Als nächstes …
5. Gemischte Systeme

Aus allem, was wir bisher besprochen haben, ist ersichtlich, dass …
Jede Art von Pickup Vor- und Nachteile hat, richtig?
Einer klingt besser, der andere ist anfälliger für Rückkopplungen, der nächste ist genau das Gegenteil.
Wäre es dann nicht großartig, wenn Du mehr als einen nehmen könntest?
Das ist möglich. Viele der teureren Modelle sind „gemischte“ Systeme, die ein hochwertiges Mikrofon mit einer der 3 anderen Optionen verbindet.
Die beiden Signale werden dann entweder zu einem einzelnen Signal vereint, oder als separate Outputs verwendet.
Hier sind die beiden besten, die Du Dir anschauen solltest:
Nachdem wir uns jetzt alle Optionen angeschaut haben, möchte ich mit diesem letzten Gedanken schließen …
Akustische Pickups im Studio

Selbst wenn Du die Pickups eigentlich für Live-Auftritte gekauft hast …
Wenn Du wie die meisten Musiker heutzutage …
Ein zusammengeschustertes Studio-Setup zuhause hast …
Fragst Du Dich vielleicht, ob akustische Tonabnehmer für Aufnahmen verwendet werden können oder nicht.
Das GEHT, und in manchen Fällen, hat das sogar Vorteile.
Sie haben zwar nicht das Potential, den gleichen „vollen“ Sound aufzunehmen, wie …
- ein Paar schicker Kondensatormikrofone
- in einem Raum mit anständiger Schalldämmung …
Aber die Wahrheit ist, dass die meisten Homestudios dafür sowieso nicht ausgestattet sind.
Und selbst wenn sie die Ausstattung haben … kann die Aufnahme trotzdem schlecht werden, wenn sie handwerklich nicht gut gemacht wird.
Aber mit akustischen Pickups ist alles einfach. Du steckst sie einfach ein und nimmst auf.
Und wenn Du jemand bist, der sich gerne bewegt, ist das kein Problem, weil sich der Tonabnehmer mit Dir bewegt.
Das Resultat lässt sich zwar nie mit einer „echten“ Studioaufnahme vergleichen …aber in einem dichten Arrangement mit anderen Instrumenten …
Willst Du das volle Klangspektrum einer Akustikgitarre eh nicht. Darum kommt es darauf nicht an.
Das war’s
Hoffentlich hat der Artikel Dir geholfen, bis zum nächsten Mal.