Wenn Du anfängst zu spielen, sind Drumsticks bzw. Schlagzeugstöcke so ziemlich alle gleich.
Aber mit der Zeit, die Du hinter dem Set verbringst, merkst Du sehr schnell, dass das Design der Sticks tatsächlich eine Rolle spielt.
Und zwar eine ganze Menge, abhängig von verschiedenen Faktoren wie Deinen Händen und Deinem Spielstil.
Das Problem ist, wenn Du Dir die absurde Anzahl von Schlagzeugstöcken ansiehst, die es gibt…
Kann es sich fast unmöglich anfühlen, den einen vom anderen zu unterscheiden – selbst für erfahrene Schlagzeuger.
In diesem ultimativen Guide werde ich Dir zur Seite stehen, dieses Phänomen für immer zu lösen, indem ich Dir alles zeige, was Du beim Kauf neuer Drumsticks wissen musst.
Deshalb werden wir Folgendes besprechen:
Was bedeuten die Zahlen und Buchstaben auf den Drumsticks?
Das Erste und Wichtigste, was Du für Dich bezüglich potenzieller Drumsticks herausfinden musst, ist…
Welche Größe am besten zu Deinen Händen und Deinem Spielstil passt.
Dazu musst du das System der Größenbezeichnungen verstehen. Und so funktioniert es.
Die Größen werden durch Zahlen und Buchstaben gekennzeichnet.
- Niedrigere Zahlen = dickere Sticks
- Mit der Ausnahme von 2B, das ist der dickste
Was die Buchstaben angeht…
Sie wurden in den frühen 1900er Jahren eingeführt und standen ursprünglich für Folgendes:
- A: Orchester
- B: Band
- D: Tanzkapelle
Heutzutage haben diese Buchstaben allerdings keine große Bedeutung mehr. Du kannst sie also im Grunde ignorieren.
Im Gegensatz dazu ist es wichtig zu wissen, dass die Größen der Drumsticks von Hersteller zu Hersteller etwas variieren.
Dennoch verwenden alle Anbieter die gleichen Bezeichnungen, aber mit Unterschieden zwischen den einzelnen Herstellern. So sind zum Beispiel die 7A von Hersteller Vic Firth etwas dicker als die von Regal Tip.
Auf der anderen Seite bleiben die relativen Größen die gleichen. Ein 7A ist also immer dünner als ein 5A und ein 2B ist unabhängig von der Marke immer der dickste.
Die sieben gebräuchlichsten Größen von Drumsticks, die Du kennen solltest
Die häufigsten Größen, die Du findest, sind:
- 7A – ist schlank und ideal für Jazz
- 8D – ist wie 7A, aber etwas länger
- 1A – ist der längste Drumstick
- 5A – ist die Standardgröße, mit der die meisten Spieler anfangen
- 3A – ist etwas länger und dicker als 5A
- 5B – ist kürzer aber dicker als 3A
- 2B – ist der Dickste von allen, ideal für kraftvollen Rock/Metal
Anfängern wird in der Regel zu 5A geraten, weil die Größe und die ovale Perle für fast jeden Spielstil geeignet sind.
Zum Üben verwenden manche Schlagzeuger/innen lieber dickere Schlagzeugstöcke wie 2B, um ihre Handkraft und Geschicklichkeit zu trainieren.
Bei allen anderen Größen geht es vor allem darum, das zu finden, was zu Dir passt, während Du als Schlagzeuger wächst.
Als Nächstes…
Empfohlene Drumsticks nach Größe
Wir haben zwar noch viel mehr in dieser Ratgeber zu besprechen. In Wahrheit müssen 90 % der Anfänger und fortgeschrittenen Schlagzeuger nur wissen, welche Größe sie benötigen, bevor sie sich für einen Stick entscheiden und loslegen können.
Für diejenigen, die in diese Kategorie fallen, habe ich die folgende Liste mit den beliebtesten Modellen der beliebtesten Marken in jeder Größe zusammengestellt. Hier sind sie:
5A Sticks:
- Vic Firth American Classic – (Amazon/Thomann)
- Pro Mark LA Special – (Amazon)
- Zildjian Wood Natural – (Amazon)
- Vater Hickory Los Angeles – (Amazon/Thomann)
- Pro Mark Nylon Bead – (Amazon/Thomann)
7A Sticks:
- Vic Firth American Classic Hickory – (Amazon/Thomann)
- Pro Mark White Oak – (Amazon/Thomann)
- Zildjian Green Dip Maple – (Amazon)
- Vater Hickory – (Amazon/Thomann)
- Pro Mark Nylon Bead Hickory – (Amazon/Thomann)
2B Sticks:
- Vic Firth American Classic Hickory – (Amazon/Thomann)
- Vic Firth American Classic Nylon Bead Hickory – (Amazon/Thomann)
- Pro Mark White Oak – (Amazon/Thomann)
- Zildjian Black Dip Maple – (Amazon)
- Vater Hickory – (Amazon/Thomann)
- Zildjian Black Dip Nylon Bead – (Amazon)
8D Sticks
- Vic Firth American Classic Hickory – (Amazon/Thomann)
- Vic Firth American Classic Nylon Bead Hickory – (Amazon)
- Vic Firth American Sound (Round bead) Hickory – (Amazon)
- Vic Firth American Jazz 3 Long Taper Hickory – (Amazon/Thomann)
1A Sticks:
3A Sticks:
- Vic Firth American Classic Hickory – (Amazon/Thomann)
- Vater Wood Tip Hickory – (Amazon/Thomann)
- Zildjian Wood Natural – (Amazon)
5B Sticks:
- Vic Firth American Classic Black Hickory – (Amazon/Thomann)
- Vic Firth American Classic Nylon Bead Hickory – (Amazon/Thomann)
- Vater Wood Tip Hickory – (Amazon/Thomann)
- Zildjian Wood Natural – (Amazon)
- Pro Mark LA Special 3 pack White Oak – (Amazon)
Extra schlanke Sticks:
- Vic Firth American Jazz 5 Hickory – (Amazon/Thomann)
- Vater BeBop 500 Maple – (Amazon)
- Pro Mark Jazz Café Maple – (Amazon)
Und weiter…
Die Anatomy des Drumsticks
Nachdem wir uns nun mit den Größen beschäftigt haben, ist es an der Zeit, die Schlagzeugstöcke etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und seine individuellen Bestandteile zu untersuchen.
Genauer gesagt, diese vier:
- Kopf/Tip
- Schulter
- Schaft
- Ende/Butt
Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen gibt es nicht viel über Schaft und Ende zu wissen, abgesehen von der Dicke, die wir bereits behandelt haben.
Der Kopf und die Schulter gibt es jedoch in vielen verschiedenen Varianten und sie spielen eine große Rolle für das Gefühl des Sticks.
Als Nächstes werden wir uns die beiden genauer ansehen.
Die acht häufigsten Kopfform Arten bei Drumsticks
Wie du auf dem Bild sehen kannst, gibt es Drumstick-Köpfe in vielen Formen und Größen.
Als Faustregel gilt jedoch:
- Je größer der Kontaktpunkt, desto tiefer ist der Klang.
Eine runder Kopf erzeugt zum Beispiel einen viel markanteren Klang als ein Kopf in Pfeilform .
Bedenke bitte, dass Du diesen Unterschied vor allem bei Becken hörst, aber nicht so sehr bei Trommeln.
Die Köpfe der Schlagzeugstöcke werden meist aus folgenden Materialien hergestellt.
- Holz – es ist am weitesten verbreitet, am haltbarsten, hat einen wärmeren Beckenklang und wird in allen Musikrichtungen verwendet.
- Nylon – es ist weniger verbreitet, aber haltbarer und hat einen helleren Beckensound (den manche nicht mögen, besonders bei Jazz).
Um diese Unterschiede selbst zu hören, schau Dir dieses Video an:
Als Nächstes…
Drumstick Schulter: Wie es sich auf den Rückstoß auswirkt
Eine der am wenigsten bekannten Tatsachen über das Design von Schlagzeugstöcken ist, wie die Schulter den sogenannten Rebound beeinflusst.
Einfach gesagt:
- Längere Schulter – bietet mehr Rebound und ein schnelleres Feedback
- Kürzere Schulter – bietet weniger Rebound, mehr Power und mehr Haltbarkeit
Und irgendwo dazwischen gibt es für jeden Musiker das ideale Mittelmaß, welches das Beste aus beiden Extremen bietet.
Aber als allgemeine Faustregel gilt:
- Für Rock/Metal – ist eine kürzere Schulter besser geeignet
- Für Jazz – werden längere Schultern bevorzugt
Und für Anfänger und diejenigen, die mehrere Genres spielen, sind Sticks mit mittlerer Schulter am besten geeignet.
Und weiter…
Aus welchen Materialien werden Schlagzeugstöcke üblicherweise hergestellt?
Die meisten von uns, auch Musiker, wissen selten, dass Schlagzeugstöcke auch aus etwas anderem als Holz hergestellt werden können.
Die Wahrheit ist, dass sie aus vielen Materialien und auch aus unterschiedlichen Holzarten hergestellt werden können.
Die drei gängigsten Holzarten sind:
- Ahorn – ist das leichteste Holz und wird meist für leises, schnelles Spiel verwendet.
- Eiche – ist das schwerste und dichteste Holz und ideal für schwere Schläge
- Hickory – bietet die beste Allround-Balance der beiden genannten Arten
Neben Holz gibt es auch Alternativen:
- Kohlefaser
- Aluminium und Polyurethane
Diese Schlagzeugstöcke werden in der Regel von Heavy Hitting Rock Drummern wegen ihrer Langlebigkeit bevorzugt. Angeblich halten sie 6–10 Mal länger als Holz. Kein Wunder, dass sie teurer sind.
Die meisten Musiker halten sich aber immer noch an Holz, vor allem weil man glaubt, dass es die Schwingungen zwischen Schlagfläche und Händen besser absorbiert.
Wenn Du also zu den wenigen Ausnahmen gehörst, die Kohlefaser oder Aluminium bevorzugen, empfehle ich Dir die folgenden Top-Optionen:
- Vic Firth Titan – (Amazon)
- Ahead
Weiter gehts…
Solltest Du Schlagzeugstöcke einzeln kaufen? Oder in Großpackungen?
Ich wage zu behaupten, dass Du inzwischen mehr über Drumsticks weißt als 99 % der anderen Drummerinnen und Drummer.
Du solltest also so ziemlich alle nötigen Informationen haben, die Du brauchst, um Dich für ein Modell zu entscheiden, mit dem Du in absehbarer Zeit gut zurechtkommst.
An diesem Punkt angekommen, denkst Du vielleicht nun, dass es Sinn ergibt, Sticks in großen Mengen zu kaufen. Aber die Realität sieht oft anders aus, als man denkt.
Auf den ersten Blick mag es verlockend erscheinen, denn sie können nur 1,40 € pro Paar kosten. Aber in der Regel sind diese Sticks nicht von der gleichen Qualität wie die, die du beim Einzelkauf bekommst.
Du fragst Dich also, was den Unterschied macht? Es sind die Kontrollen.
Große Markenhersteller testen ihre Drumsticks bis aufs Äußerste. Andere tun das in der Regel nicht. Daher können die Paare unterschiedliche Werte bei Dichte, Ballast und Schwerpunkte haben. Das ist natürlich schlecht.
Einige große Marken verkaufen zwar Großpackungen ihrer meistverkauften Schlagzeugstöcke, aber Du wirst wahrscheinlich keinen Rabatt bekommen. Es gibt also wirklich keinen Vorteil.
Aus diesem Grund kann ich es also nicht empfehlen.
Zum nächsten Punkt…
Ein paar aktuelle „Gimmicks“, die Dich interessieren könnten
Im Wesentlichen ist das Konzept des Drumsticks wahrscheinlich seit Jahrtausenden unverändert geblieben. Denn wie kann man ihn wirklich verbessern? Es ist ein Stock mit einer Eichelkopfform darauf.
Allerdings bedeutet das nicht, dass die Hersteller nicht trotzdem versuchen, ihn zu verbessern. Als Nächstes zeige ich Dir zwei der bewundernswerten Versuche, die Dich vielleicht sogar interessieren.
Der erste ist…
Ein Drumstick mit Hitze aktivem Griff
Schlagzeuger und Drumstick-Hersteller haben immer wieder mit neuen Methoden experimentiert, um die Griffigkeit des Schafts zu verfeinern…
Die meisten dieser Versuche haben sich aber nie wirklich durchgesetzt.
In der Vergangenheit hatten die Sticks oft eine dünne Gummibeschichtung, um die Griffigkeit zu verbessern. Das einzige Problem bei diesem Design ist, dass es nicht wirklich funktioniert, sobald die Schlagzeuger anfangen zu schwitzen.
Um dieses Problem zu lösen, hat ProMark eine neue Art von „hitzeaktiver“ Beschichtung entwickelt, die Active Grip heißt und umso griffiger wird, je mehr man schwitzt.
Und den Bewertungen der Schlagzeugstöcke zufolge funktioniert es zumindest so gut, dass die große Mehrheit der Schlagzeuger damit einverstanden zu sein scheint.
Wenn Du es ausprobieren möchtest, findest Du hier einige Links:
Als Nächstes…
Ein Drumstick der „Vibrationen reduzieren“ soll
Ein häufiges Problem, unter dem alle Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger leiden, sind die Handgelenkschmerzen, die durch Vibrationen verursacht werden.
Um dieses Problem zu lösen (oder zumindest zu minimieren)…
Hat Zildjian eine Serie von Anti-Vibe-Sticks entwickelt, die ein kleines Stück Gummi enthalten, die in ein Loch im Schaft des Sticks gebohrt sind.
Zildjian empfiehlt diese Sticks speziell für elektronische Drumsets, denn im Gegensatz zu akustischen Fellen, die einen natürlichen Rebound haben, sind Gummiköpfe (vor allem die billigeren) viel belastender für die Handgelenke.
Und den Online-Rezensionen zufolge scheinen sie tatsächlich so zu funktionieren, wie sie beworben werden.
Hier sind die Links:
- 5A – (Amazon/Thomann)
- 5A Nylon – (Amazon/Thomann)
- 7A – (Amazon)
- 7A nylon – (Amazon)
- 5B – (Amazon/Thomann)
- 5B Nylon – (Amazon/Thomann)
Up next…
Drei besondere Schlagzeugstöcke, die jeder Schlagzeuger besitzen sollte
Bis hierhin haben wir so ziemlich alles besprochen, was ein Schlagzeuger über Standard-Schlagzeugstöcke wissen sollte.
Doch unabhängig davon, welchen Musikstil Du spielst, gibt es immer einen speziellen Moment, an dem ein besonderer Stick von nöten ist.
Die drei gängigsten Sticks, die jeder Schlagzeuger besitzen sollte, sind:
- Besen
- Rods
- Mallets
Hier ist ein kurzes Video, in dem Du hörst, wie die einzelnen Sticks klingen:
Im Folgenden erfährst Du etwas mehr über jede dieser drei Optionen:
Eine kurze Vorstellung von Besen
Besen („Brushes“) werden am Drumset häufig verwendet, um entweder extrem leise zu spielen oder… um in bestimmten Stilen wie Jazz-Balladen schwungvolle Muster auf der Snare zu spielen.
Indem Du die Länge der Drähte veränderst, kannst Du den Klang verändern.
Besen werden in der Regel aus zwei Materialien hergestellt:
- Metall – scheint bei einer beschichteten Snare am besten zu funktionieren.
- Nylon – erzeugt einen dumpferen, wärmeren Klang, der sich besser für ein ganzes Set eignet.
Wenn Du sie ausprobieren möchtest, empfehle ich Dir hier ein paar gute Optionen:
- Zildjian Retractable Brushes – (Amazon)
- Vic Firth Jazz Brushes – (Amazon/Thomann)
- Vic Firth Steve Gadd Brushes – (Amazon/Thomann)
Weiter…
Eine kurze Vorstellung von Rods
Rods werden oft als perfekter Kompromiss zwischen leisen Besen und lauten Sticks angesehen.
Normalerweise bestehen sie aus einem Haufen kleiner Holz-/Plastikstäbchen, die zusammengebunden sind und beim Spielen gegeneinander „klappern“. Bei extrem niedrigen Lautstärken kann dieses Geräusch sogar zum Klang des Anschlags beitragen.
Wenn Du sie ausprobieren möchtest, empfehle ich Dir die folgenden zwei Modelle:
Und zu guter Letzt…
Eine kurze Vorstellung von Mallets
Zum Abschluss dieses Beitrags wollen wir uns mit der am wenigsten verbreiteten der drei Optionen beschäftigen: den sogenannten „Mallets„.
Traditionell werden diese in der Orchestermusik bei perkussiven Instrumenten wie Becken und Pauken eingesetzt…
Mallets haben manchmal auch ihren Platz am Drum Set, oft um einen „Swell Effekte“ auf den Becken zu erzeugen.
Wenn Du sie ausprobieren möchtest, empfehle ich Dir hier einige gute Optionen
- Pro Mark MT-3 – (Amazon/Thomann)
- Vic Firth American Custom Timpani – (Amazon/Thomann)
- Vic Firth Travis Barker Double Stick – (Amazon)
- Zildjian Dennis Chambers Double Stick – (Amazon)
- Vic Firth Swizzle double stick – (Amazon)