
Es ist ein besonderer Schlag von Menschen, die Bass spielen, oder?
Für die meisten ist er bei weitem nicht so glamourös wie Singen oder die Gitarre … oder selbst das Schlagzeug.
Aber für Dich … als Bassist*in, gibt es eine ruhige Würde in dem Wissen, dass, während die anderen sich abmühen, cool auszusehen …
Du die ganze Arbeit machst und alles zusammen hältst …
Damit alle gut klingen.
Und wenn Du gerade erst damit anfängst, einen Bass zu spielen (oder vielleicht spielst Du auch schon seit Jahren) …
Und dies die Rolle ist, die Du für Dich auserwählt hast …
Sage ich im Namen aller unmusikalischen Schlagzeuger und aller Sänger, die kein Rhythmusgefühl haben …
Vielen Dank!
Und als weiteres Dankeschön habe ich einen tiefgehenden Guide für Dich, der sich mit allen schmutzigen Details des Instruments beschäftigt, damit Du eine intelligente und informierte Wahl treffen kannst, wenn Du Deinen ersten (oder nächsten) Bass kaufst.
Table of contents
1. Wie viele Saiten?

Es ist zwar wahr, dass E-Bässe mit 4, 5 oder 6 Saiten erhältlich sind …
Aber außer Du spielst schon seit Jahren und hast einen bestimmten Grund, warum Du von 4 Saiten weg willst …
Stellt sich die Frage nach der Anzahl der Saiten eigentlich nicht.
4 Saiten sind der Standard für das Instrument und das, was 95 % aller Bassisten im Lauf ihrer Karriere verwenden.
Aber da wir gerade dabei sind …
Und Du jetzt wahrscheinlich neugierig bist, WARUM jemand auf einen 5- oder 6-saitigen Bass wechseln würde, sind hier ein paar Antworten:
Im Vergleich mit 4-saitigen Bässen:
- 5-saitige Bässe haben eine zusätzliche tiefe B-Saite für einen tieferen Bassbereich bei Musikstilen die heavier sind.
- 6-saitige Bässe haben dieselbe, zusätzliche B-Saite aber zusätzlich eine hohe C-Saite, die einen größeren Bereich bei Solos und progressiven Spielstilen erlaubt.

Der Grund warum die meisten Bassisten sich GEGEN diese extra Saite(n) entscheiden ist, dass sie für die meisten Spielstile unnötig sind und nur den Hals breiter machen.
Wodurch das Instrument insgesamt schwieriger zu spielen ist.
2. Mensur

Die drei üblichsten Mensur-Längen (Länge der schwingenden Saite) sind:
- 34 Zoll/864 mm – Longscale
- 30 Zoll/762 mm – Shortscale
- über 35 Zoll/889 mm – Extra-longscale
Heutzutage gilt die Longscale als Standard und ist die Standardoption, wenn Du keinen bestimmten Grund für eine andere Mensur hast.
Shortscale Bässe sind ideal für junge oder kleine Bassisten, da die Größe und das Gewicht besser zu handeln sind.
Der wichtigste Nebeneffekt dieser Bässe ist … da die Saiten kürzer sind, sind sie auch schlaffer und haben einen etwas dunkleren Sound.
Extra-longscale Bässe sind für 5- oder 6-saitige Bässe üblich, da die zusätzliche Länge für die tiefe B-Saite benötigt wird.
3. Mit oder ohne Bünde

Genau wie 5- und 6-saitige Bässe …
Wechseln manche Bassisten nach vielen Jahren Spielerfahrung auf einen …
Bundlosen Bass.
Bei standardmäßigen Bassgitarren werden metallene Bünde verwendet, die den genauen Auflagepunkt der Saite definieren …
Damit ein bestimmter Ton in der richtigen Stimmung ist.
Hingegen liegt es bei bundlosen Bässen am Spielenden die genauen Töne zu finden und zu „hören“, wie man es auch bei einem traditionellen Bass, einem Cello oder eine Geige tut.
Wie Du Dir vorstellen kannst, ist es nicht ratsam, mit einem bundlosen Bass anzufangen …
- Weil er viel schwieriger zu spielen ist …
- Da der Großteil populärer Musik auf Bässen mit Bünden gespielt wird.
Als Anfänger solltest Du darum bei einem Bass mit Bünden bleiben.
4. Fender Precision Bass oder Jazz Bass

Wir haben gesagt, dass sich Anfänger auf einen 4-saitigen, Longscale Bass mit Bünden beschränken sollten …
Jetzt müssen wir uns nur noch für ein Modell entscheiden.
Es gibt zwar hunderte Modelle zur Auswahl …
Aber eigentlich gibt es nur ZWEI, die definitiv in Frage kommen …
Und es sind die Industriestandards seit die E-Bass-Gitarre erfunden wurde …
Und sie wurden im letzten halben Jahrhundert kaum verändert.
Es sind:
- Der Fender Precision Bass (P-Bass)
- Und der Fender Jazz Bass
Wie Du im Bild sehen kannst, sind die Unterschiede nicht offensichtlich. Darum will ich sie Dir erklären …
Die 3 augenscheinlichen Unterschiede zwischen dem P-Bass und dem Jazz Bass sind:
- Form des Korpus
- Kontur des Halses
- Das Tonabnehmer-Design
Form des Korpus: Der ursprüngliche P-Bass ist der Form des original 1954 Fender Stratocaster nachempfunden, währen der Jazz Bass sich am 1960 Fender Jazzmaster orientiert.
Die optischen Unterschiede mögen subtil sein, aber der Körperschwerpunkt des Jazz Bass liegt näher am Hals, was für viele eine bessere Balance bietet.
Kontur des Halses: Die Halsbreite beim Precision Bass ist durchgängiger und verjüngt sich zum Kopf hin weniger.
Wohingegen der Jazz Bass deutlich schmaler wird, wodurch die Saiten am Sattel enger zusammen kommen und potentiell einen angenehmeren Griff bieten.
Tonabnehmer-Design ist der wahrscheinlich deutlichste Unterschied zwischen den beiden was Klang angeht …
Der P-Bass hat einen 4-poligen Single-Coil-Tonabnehmer, während der Jazz Bass mit einem doppelten, 8-poligen Humbucker ausgestattet ist.
Das Thema Tonabnehmer ist ziemlich komplex und geht über den Rahmen dieses Artikels hinaus, aber in aller Kürze kann man sagen, dass keines dieser beiden Tonabnehmer-Designs besser ist … sie sind nur unterschiedlich.
Mehr über die Unterschiede findest Du in diesem Artikel:
5. Squier vs Fender

Falls Du Deine Auswahlmöglichkeiten jetzt auf einen der Industriestandards, die wir gerade besprochen haben, eingegrenzt hast …
Stellt sich Dir jetzt die Frage …
Wie viel soll ich ausgeben?
Denn sowohl den P-Bass als auch den Jazz Bass gibt es in mehreren Untermodellen in vielen verschiedenen Preisbereichen.
Glücklicherweise bekommt man von fast allen Bass-Marken heutzutage …
Ein qualitativ hochwertiges Instrument, egal wie viel es kostet.
Tatsächlich sollten alle Bässe der folgenden Squier-Modelle (Fenders Anfänger-Sortiment) absolut PERFEKT als erste Bass-Gitarre für Anfänger sein:
- Affinity Jazz Bass – (Amazon)
- Vintage Modified 70’s Jazz Bass – (Amazon/Thomann)
- Classic Vibe 50’s P-Bass – (Amazon)
- Classic Vibe ’70s P-Bass – (Amazon/Thomann)
- Affinity PJ Bass – (Amazon/Thomann)
Wenn Du nach einem Upgrade suchst, oder Du nicht aufs Geld schauen musst …
Sind hier einige High-End-Modelle von Fender:
- Standard P Bass – (Amazon/Thomann)
- American Standard P Bass – (Amazon/Thomann)
- Standard Jazz – (Amazon/Thomann)
- American Standard Jazz Bass – (Amazon/Thomann)
- 50’s P Bass – (Amazon)
- Mustang PJ Bass – (Amazon/Thomann)
- Special Edition Deluxe PJ Bass – (Amazon)
HINWEIS: „PJ Bass“ bedeutet, dass der Bass einen P-Bass-Tonabnehmer in der Nähe des Halses und einen Jazz-Bass-Tonabnehmer in der Nähe des Stegs hat.
6. Die Besten „Anderen“ Modelle

Wenn Dir das Design der Fender-Bässe nicht wirklich gefällt …
Oder Du einfach wissen möchtest, welche Alternativen es gibt …
Habe ich hier eine komplette Liste der beliebtesten und best-bewerteten Bassgitarren auf dem Markt, die nicht von Fender sind:
Für einen „klassischeren“ Look:
- Epiphone EB-3 SG Bass – (Amazon/Thomann)
- Hofner Ignition Series – (Amazon/Thomann)
- Sterling by Music Man – (Amazon)
- Epiphone Thunderbird IV – (Amazon/Thomann)
Für einen „moderneren“ Look:
- ESP LTD B-50 – (Amazon/Thomann)
- Schecter Omen Extreme – (Amazon)
- Schecter Stiletto Extreme – (Amazon/Thomann)
- Ibanez GSR200 – (Amazon/Thomann)
- Epiphone Goth Thunderbird IV – (Amazon/Thomann)
Als nächstes …
Fortgeschrittene Upgrades für Bassgitarren

Bassgitarre für Anfänger:
Ich weiß nicht warum, aber wenn Bassisten sich mit ihrem ersten Instrument langweilen
Und sich nach etwas neuem umschauen …
Nehmen sie nicht einfach Geld in die Hand und kaufen sich einen voll ausgestatteten, „spielfertigen“ Marken-Bass …
Sondern wählen einen „Do it youself“-Ansatz und bauen sich aus verschiedenen Teilen ein einzigartiges Instrument.
Spulen wir also ein bisschen vorwärts und schauen uns die 5 wichtigsten Punkte an, die Du verstanden haben musst, um Dir in Zukunft Deinen eigenen Bass maßzuschneidern.
1. Hölzer

Für einen Korpus und Hals …
Brauchst Du als Erstes ein passendes Holz.
Denn besonders bei Bassgitarren kann das Holz einen entscheidenden Einfluss haben auf:
- Resonanz
- Klang
- Spielbarkeit
Die 6 häufigst verwendeten Hölzer sind:
- Erle − wahrscheinlich aufgrund des Lautstärkeverhältnis, der Klarheit und des vielseitigen Klangs die häufigste Holzart.
- Esche − eine häufige Alternative für Erle, hat einen etwas helleren Klang.
- Ahorn − ein dichtes Holz mit hellem Klang und langem Sustain, kann ideal für Studioaufnahmen sein.
- Mahagoni − ein dichtes Holz mit einem wärmeren Klang und langem Sustain.
- Amerikanische Linde − wird typischerweise für preiswertere Instrumente verwendet, da es weicher ist und einen kürzeren Sustain hat. Wobei der kürzere Sustain in einigen Fällen ideal für schnelle, komplexe Bassläufe sein kann.
- Kauri − eine weitere häufige Option für günstige Bassgitarren.
2. Hals-Arten

Bei elektrischen Bassgitarren ist die Verbindung von Hals und Korpus besonders wichtig …
Weil die langen, schweren Saiten starke Kräfte auf eine schwache Hals-Korpus-Verbindung wirken können.
Die 3 häufigsten Varianten sind:
- Verschraubt
- Geleimt
- Durchgehend (Neck-thru)
Verschraubte Hälse sind die üblichsten, weil sie am leichtesten zusammenzusetzen und anzupassen sind.
Aber sie haben auch die geringste Stabilität und am wenigsten Sustain.
HINWEIS: Verschraubte Hälse werden immer noch von vielen Profi-Bassisten verwendet.
Geleimte Hälse sind ein wenig schwieriger anständig anzubringen …
Bieten typischerweise aber besseren Sustain als verschraubte Hälse, weil sich Hals und Korpus mehr überlappen.
Man findet sie häufig bei High-End-Gitarren.
Durchgehende Hälse sind am schwierigsten zu bauen und die teuersten, bieten aber die größte Stabilität und den meisten Sustain …
Und finden sich häufig bei Einzelstücken.
3. Single Coil oder Humbucker Pickups

Um die Schwingungen der Saiten in Töne zu verwandeln, die aus einem Verstärker kommen …
Verwenden Bass-Tonabnehmer eine Reihe von Magneten unter den Saiten …
Die die Informationen in ein elektrisches Signal umwandeln …
Das dann durch das Kabel zum Verstärker geschickt wird, wo es wieder in Klang dekodiert wird.
Die zwei standardmäßigen Varianten von Tonabnehmern (oder Pickups) sind „Single Coil“ und „Humbucker“ …
Beide haben ihre Vor- und Nachteile:
- Single Coil − haben typischerweise einen dünneren, helleren Klang, mit mehr Rauschen und einem geringeren Output.
- Humbucker − haben typischerweise weniger Rauschen, einen wärmeren, runderen Klang und einen größeren Output.
Der Fender Precision Bass hat einen „Split Coil“ Humbucker, der die Vorteile von Single Coil und Humbucker Tonabnehmern verbindet.
Wenn Du mehr Erfahrung mit Deinem Bass gesammelt hast …möchtest du vielleicht irgendwann mit verschiedenen Tonabnehmern experimentieren, um Deinen eigenen Sound zu finden.
4. Passive und Aktive Elektronik

Ob Du Single Coil oder Humbucker Tonabnehmer verwendest …
Es muss eine gewisse Spannung erzeugt werden, damit ein Signal erzeugt werden kann.
Und das wird auf zwei Arten erreicht:
- aktiv − ein batteriebetriebener Vorverstärker im Tonabnehmer verstärkt das Signal, das von den Magneten erzeugt wird.
- passiv − es wird ein stärkerer Magnet verwendet, um das Signal zu erzeugen
Zwar sind passive Tonabnehmer einfacher in der Bedienung und müssen weniger justiert werden … aber sie bieten auch weniger Kontrolle.
Was einer der Gründe ist, warum viele Bassisten aktive Tonabnehmer bevorzugen.
Der Hauptgrund ist aber, dass sie, besonders bei Bassgitarren, einfach besser klingen.
Wenn alles andere gleich ist, haben aktive Tonabnehmer typischerweise:
- weniger Rauschen
- bessere Harmonien
- mehr Attack
- längeren Sustain
- mehr Headroom
Aber trotz all dieser Vorteile findet man üblicherweise passive statt aktiver Tonabnehmer bei Bässen.
Um aktive Tonabnehmer zu nutzen, musst Du sie daher oft selbst einbauen.
5. Hardware

Das letzte Upgrade, das für eine Bassgitarre in Betracht kommt ist die Hardware.
Damit sind üblicherweise zwei Dinge gemeint:
- Der Steg
- Die Stimmmechanik
Bei Stegen sind die beiden Hauptziele:
- besserer Sustain und Schwingungstransfer − was einfach mit einem schwereren Metall wie Messing erreicht wird.
- bessere Saitenpositionierung − hier werden präzise horizontal Anpassungen für die Intonierung und vertikale Anpassungen für die Action durchgeführt.
Einige der besten Marken für High-End-Bass-Stege sind:
- Hipshot
- Babicz
- Gotoh
- Shaller
- Fender
Bei der Stimmmechanik sind die beiden Hauptziele:
- Stimm-Präzision − durch höhere Übersetzungen von ungefähr 20:1.
- Stimmstabilität − durch bessere Teile, die besser verarbeitet sind.
Einige der Top-Marken sind:
- Hipshot
- Gotoh
- Shaller
Das war’s
Der Ultimative Bassgitarren-Guide für Anfänger. Hoffentlich hat er alle Fragen beantwortet.
Bis zum nächsten Mal.