Egal, ob Du Deine allererste oder Deine fünfte Bassgitarre kaufst… es wird nie wirklich viel einfacher.
Denn im Vergleich zu den allermeisten anderen Musikinstrumenten…
Mit dem Bass im Besonderen:
- Es gibt eine Vielzahl von Marken/Modellen
- Mit tonnenweise verschiedenen Funktionen
- Und eine Menge über das Instrument im Ganzen zu wissen
In diesem ultimativen Kaufratgeber gebe ich Dir einen Crash-Kurs über alles, was Du als Spielerin oder Spieler wissen solltest, wenn Du Dir Deine nächste Bassgitarre kaufst.
Hier ist, was wir besprechen werden:
4 vs. 5 vs. 6-saitige Bassgitarren: Was ist der Unterschied?
Obwohl Bassgitarren gemeinhin als vierseitige Instrumente angesehen werden (da 95% der Spieler sie bevorzugen)…
Tatsache ist, dass immer mehr Spielerinnen und Spieler heutzutage entweder die 5- oder 6-saitigen Modelle bevorzugen.
Im Vergleich zu Bässen mit vier Seiten:
- 5-saitige Bässe – haben eine zusätzliche B-Saite am unteren Ende, die für einen tieferen Bassbereich bei schwierigeren Kompositionen sorgt.
- 6-saitige Bässe – haben die gleiche B-Saite und zusätzlich eine hohe C-Saite, die mehr Spielraum für Soli und progressive Spielweisen bietet.
Der Grund, warum die meisten Spieler diese zusätzliche(n) Saite(n) NICHT verwenden, ist, dass sie für fast alle Spielstile unnötig sind und den Hals nur noch breiter machen, wodurch das Instrument insgesamt schwerer zu handhaben ist.
Wenn Du also kein fortgeschrittener Spieler bist, der einen besonderen Grund hat, auf 5 oder 6 Saiten umzusteigen, empfehle ich Dir, bei vier zu bleiben.
Als Nächstes…
Die drei Standard Mensuren von Bassgitarren
Was viele Bassisten nicht wissen, ist:
Bassgitarren gibt es eigentlich in drei Größen (gemeinhin als „Mensur“ bezeichnet):
- 34″ / 864 mm – aka longscale-mensur
- 30″ / 762 mm oder mehr – aka shortscale-mensur
- 35″ / 889 mm oder mehr – aka super-longscale mensur
Heutzutage gilt die lange Mensur als Standard und ist die beste Standardoption, es sei denn, Du hast einen besonderen Grund, etwas anderes zu wählen.
Bässe mit kurzer Mensur sind ideal für junge oder kleine Spieler, da ihre Größe und ihr Ballast leichter zu handhaben sind.
Der größte Nachteil dieser Bässe ist, dass die Saiten kürzer sind und sie daher einen etwas „wabligen“ Klang haben.
Bässe mit super langer Mensur werden hauptsächlich bei 5- oder 6-saitigen Bässen verwendet, da die zusätzliche Länge für die untere B-Saite notwendig ist.
Als Nächstes…
Die Vor- und Nachteile Bundloser Bassgitarren
Eine weitere Möglichkeit, zu der manche Spieler (nach vielen Jahren Erfahrung) übergehen, sind bundlose („fretless„) Bässe.
Bei normalen Bassgitarren werden Bünden verwendet, um die genauen Stellen zu markieren, an denen die Saiten „gebündelt“ werden müssen…
Um nur Noten zu spielen, die mit allen anderen Saiten im Gleichklang sind.
Bei „Fretless-Bässen“ hingegen muss der Spieler diese Noten selbst finden und hören – ähnlich wie bei einem herkömmlichen Kontrabass, einem Cello oder einer Geige.
Wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst, ist es nicht ratsam, mit einem bundlosen Bass anzufangen, denn:
- Es ist viel schwieriger, den Dreh rauszukriegen
- Die überwiegende Mehrheit der gängigen Kompositionen wird auf bundierten Bässen gespielt.
Als Anfänger solltest Du also bei den bundierten Bassgitarren bleiben.
Weiter gehts…
Die Industriestandards für Bassgitarren
Bislang haben wir in diesem Beitrag drei konkrete Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene am Bass gegeben.
- Bleib bei einer viersaitigen
- Halte Dich an eine lange Mensur
- Nimm einen Bass mit Bund
Und das ist auch schon alles, was Du wissen musst, bevor Du anfängst, die verschiedenen Marken/Modelle zu vergleichen.
Und obwohl es buchstäblich Hunderte von Bässen zur Auswahl gibt, sind es eigentlich nur ZWEI, die man unbedingt in Betracht ziehen sollte…
Sie haben sich seit der Erfindung der E-Bassgitarre als Standard etabliert und sind im letzten halben Jahrhundert weitgehend unverändert geblieben.
Dies sind:
- Fender Precision Bassgitarren (P-Bass – Preci)
- Fender Jazz Bassgitarren
Und als Nächstes…
Precision vs. Jazz Bass: Was ist der Unterschied?
Wie Du auf dem Bild sehen kannst, sind die Unterschiede zwischen ihnen nicht ganz offensichtlich. Also lass sie uns jetzt genauer betrachten…
Die drei wichtigsten Unterschiede zwischen dem P-Bass und dem Jazz Bass sind:
- Korpusform
- Intrumentenhals
- Tonabnehmer Design
Zum Korpusdesign…
Der ursprüngliche P-Bass war der Form der Fender Stratocaster von 1954 nachempfunden, während der Jazz Bass dem Fender Jazzmaster von 1960 nachempfunden war.
Auch wenn die optischen Unterschiede, zwischen den beiden nur gering sind, hat der Jazz Bass einen Schwerpunkt, der näher am Hals liegt, was, wie manche behaupten, eine bessere Balance für den Spieler bietet.
Was den Instrumentenhals angeht…
Der Precision Bass hat eine gleichmäßigere Breite und eine geringere Verjüngung zur Kopf hin.
Der Jazz Bass hingegen hat eine deutlich steilere Verjüngung, die die Saiten näher an den Sattel bringt und möglicherweise einen angenehmeren Griff ermöglicht.
Das Design der Tonabnehmer…
Der Preci verfügt über geteilte vierpolige Single-Coil-Tonabnehmer, während der Jazz Bass über zwei 8-polige Humbucker verfügt, die sich klanglich wohl am meisten unterscheiden.
Auch wenn das Thema Tonabnehmer ziemlich komplex ist und den Rahmen dieses Artikels sprengen würde, sollte man wissen, dass keines der beiden Pickup-Designs besser ist als das andere… nur anders.
Als Faustregel gilt jedoch, dass Singlecoil-Tonabnehmer dünner und lauter klingen, während Humbucker im Allgemeinen fetter und sauberer klingen.
Nach diesen Beschreibungen könnte man meinen, dass Humbucker die bessere Wahl sind, und für viele Menschen sind sie das auch. Allerdings gäbe es die Alternative nicht, wenn nicht eine beträchtliche Anzahl von Spielern sie bevorzugen würde.
Als Nächstes…
Squier vs. Fender Bassgitarren: Was ist der Unterschied?
Angenommen, Du hast Deine Optionen auf einen Industriestandard eingegrenzt, den wir gerade behandelt haben…
Die Frage, die Du Dir jetzt stellen musst, ist: Wie viel sollte ich ausgeben?
Denn sowohl den P-Bass als auch den Jazz gibt es in verschiedenen Untermodellen und zu ganz unterschiedlichen Preisen.
Zum Glück bekommst Du heutzutage mit fast jeder Markenbassgitarre ein Qualitätsinstrument, unabhängig vom Preis.
Jedes der folgenden Modelle von Squier (Fenders Einsteigerserie) wäre perfekt als erste Bassgitarre für Anfänger geeignet:
- Affinity Jazz Bass – (Amazon/Thomann)
- Mini Precision Bass – (Amazon/Thomann)
- Classic Vibe 50s P-Bass – (Amazon/Thomann)
- Classic Vibe ’70s P-Bass – (Amazon/Thomann)
- Squier Bronco Bass – (Amazon)
Wenn Du aufrüsten willst oder das Glück hast, Dir alles leisten zu können, was Du willst…
Hier sind die Links zu den hochwertigeren Fender-Versionen:
- Player P Bass – (Amazon/Thomann)
- American Professional P Bass – (Amazon)
- Player Jazz Bass – (Amazon)
- American Professional Jazz Bass – (Amazon/Thomann)
- 50’s P Bass – (Amazon/Thomann)
- Mustang PJ Bass – (Amazon/Thomann)
- Geddy Lee Signature – (Amazon/Thomann)
- Flea Signature Jazz Bass – (Amazon/Thomann)
HINWEIS: Einige der Links oben sind als „PJ Bass“ gekennzeichnet, was bedeutet, dass die Tonabnehmer einen P-Bass-Tonabnehmer am Hals und einen Jazz Bass-Tonabnehmer am Steg haben.
Als Nächstes…
Die besten „anderen“ Optionen für Bassgitarren?
Wenn Du den Vibe von Fender-Bässen nicht magst oder einfach nur neugierig bist, welche anderen Möglichkeiten es gibt…
Hier ist eine vollständige Liste der beliebtesten und am besten bewerteten Bassgitarren, die heute auf dem Markt sind und nicht von Fender hergestellt werden:
Für einen eher „klassischen“ Look:
- Epiphone EB-3 SG Bass – (Amazon/Thomann)
- Hofner Ignition Series – (Amazon/Thomann)
- Sterling by Music Man – (Amazon/Thomann)
- Epiphone Thunderbird IV – (Amazon/Thomann)
Und für einen „moderneren“ Look:
- ESP LTD B-204SM – (Amazon/Thomann)
- Schecter Omen Extreme – (Amazon/Thomann)
- Schecter Stiletto Extreme – (Amazon/Thomann)
- Ibanez GSR200 – (Amazon/Thomann)
- Epiphone Thunderbird E1 – (Amazon)
Weiter im Guide…
Advanced Upgrades für fortgeschrittene Bassisten
Aus irgendeinem Grund werden Bassisten von ihrem ersten Instrument gelangweilt und suchen nach etwas Neuem…
Anstatt einen Haufen Geld für einen voll ausgestatteten Markenbass auszugeben, der sofort spielbereit ist…
Sie bevorzugen stattdessen die „Do-it-yourself“-Variante, bei der sie verschiedene Teile zu einem einzigartigen Instrument zusammenstellen.
Spulen wir also in Deiner musikalischen Karriere ein wenig vor und werfen einen Blick auf die fünf wichtigsten Funktionen, die Du verstehen musst, um deinen Bass später individuell zu gestalten.
Erstens…
Welche Hölzer sind ideal für Bassgitarren?
Bei Bassgitarren, mehr noch als bei E-Gitarren, haben die verwendeten Hölzer einen großen Einfluss auf:
- Resonanz
- Klang
- Spielbarkeit
Die sechs am häufigsten verwendeten Hölzer sind:
- Erle – ist aufgrund ihrer Ausgewogenheit, ihrer Klarheit und ihres vielseitigen Klangs am weitesten verbreitet.
- Esche – ist eine gängige Alternative zu Erle, mit einem etwas helleren Klang.
- Ahorn – ist ein dichtes Holz mit einem hellen Klang und langem Sustain, das sich ideal für Studioaufnahmen eignet.
- Mahogany – which is dense wood with a warmer sound and long sustain.
- Linde – ein Holz, das normalerweise für billigere Instrumente verwendet wird, da es weicher ist und einen kürzeren Nachklang hat. In manchen Fällen kann das kurze Nachklingen jedoch ideal für schnelle, komplexe Basslinien sein.
- Akazie – eine weitere gängige Option für billige Bässe.
Bass Gitarrenhälse: geschraubt, Thru-Body oder geleimt?
Bei Bassgitarren ist die des Gitarrenhals besonders wichtig…
Denn die langen, schweren Saiten können ein schwaches Halsstück extrem belasten.
Die drei gebräuchlichsten Methoden der Befestigung sind:
- Geschschaubt
- Geleimt
- Durchgehender Gitarrenhals
Geschraubte Hälse sind am weitesten verbreitet, weil sie am einfachsten zu montieren und einzustellen sind.
Aber sie sind auch am wenigsten stabil und bieten das geringste Sustain.
Trotzdem sind verschraubte Hälse immer noch der Standard bei den meisten High-End-Serienmodellen.
Geleimte Hälse, die etwas schwieriger zu befestigen sind, bieten in der Regel ein besseres Sustain als geschraubte Hälse, da sie eine größere Überlappungsfläche zwischen Korpus und Hals haben.
Daher sind sie oft bei Boutique-Gitarren der oberen Preisklasse zu finden.
Durchgehende Gitarrenhälse, sogenannte „Thru-Body-Hälse“ sind am schwierigsten herzustellen und am teuersten, bieten aber die größte Stabilität und das beste Sustain…
Sie werden in der Regel nur bei individuell angefertigten Instrumenten verwendet.
Als Nächstes…
Single-Coil vs. Humbucker: Was ist besser für Bässe?
Um die Schwingungen der Saiten in einen tatsächlichen Ton umzuwandeln, passiert folgendes…
Die Tonabnehmer von Bässen arbeiten mit einer Reihe von Magneten unter den Saiten, die die Informationen in ein elektrisches Signal konvertieren…
Dieses wird dann durch das Kabel zum Verstärker geschickt, wo es wieder in Töne umgewandelt wird.
Die beiden Standard-Tonabnehmerdesigns, bekannt als „Single-Coil“ und „Humbucker“, haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Wie wir bereits erwähnt haben:
- Single-Coils – haben einen transparenteren, helleren Klang, sind empfindlich auf äußere Einflüsse, Rauschen und eine geringere Performance.
- Humbucker – haben weniger Rauschen, einen wärmeren, runderen und kräftigeren Klang und Perfomance.
Beim Fender Precision Bass wird ein Pickup-Design verwendet, das als „Split-Coil“-Humbucker bekannt ist und das Beste aus beiden Welten bietet.
Wenn Du mehr Erfahrung mit dem Bassspiel hast, wirst Du vielleicht eines Tages mit verschiedenen Tonabnehmern experimentieren wollen, um Deinen eigenen „Signature Sound“ zu finden.
Als Nächstes…
Passive vs. aktive Elektronik: Was ist besser und warum?
Unabhängig davon, ob du Singlecoil- oder Humbucker-Tonabnehmer verwendest, muss eine bestimmte Spannung erzeugt werden, um ein brauchbares Signal zu erzeugen.
Und das wird auf eine von zwei Arten erreicht:
- Aktiv – das heißt, ein batteriebetriebener Vorverstärker im Tonabnehmer wird verwendet, um das von den Magneten erzeugte Signal zu verstärken
- Passiv – das bedeutet, dass ein stärkerer Magnet verwendet wird, um das Signal überhaupt erst zu erzeugen
Passive Tonabnehmer sind zwar einfacher zu bedienen und müssen weniger eingestellt werden, aber sie bieten auch weniger Kontrolle. Das ist ein Grund, warum viele Bassisten aktive Tonabnehmer bevorzugen.
Der Hauptgrund ist jedoch, dass sie vor allem bei Bassgitarren in vielerlei Hinsicht einfach besser klingen.
Wenn alle anderen Faktoren gleich sind, haben aktive Tonabnehmer in der Regel:
- weniger Rauschen
- mehr Obertöne
- mehr Ansprache
- längeres Sustain
- mehr Headroom
Doch trotz all dieser Vorteile findet man aus irgendeinem Grund häufiger Bassgitarren mit passiven Tonabnehmern als mit aktiven. Um aktive Tonabnehmer zu verwenden, musst du sie also oft selbst einbauen.
Als Nächstes…
Was Du über Stege und Stimmschlüssel wissen musst
Das letzte Upgrade der Bassgitarre, das Du in Betracht ziehen solltest, ist die Hardware.
Das bedeutet insbesondere zwei Dinge:
- Die Stege
- Die Stimmschlüssel
Die beiden Hauptziele dieses Upgrades sind:
- Besseres Sustain und bessere Schwingungsübertragung – einfach dadurch, dass es aus einem schwereren Metall wie Messing gebaut wird.
- Bessere Saitenpositionierung – durch präzise horizontale Einstellungen für die Intonation und vertikale Einstellungen für die Saitenlage
Einige der Top-Marken für High-End Stege sind:
- Hipshot
- Babicz
- Gotoh
- Shaller
- Fender
Die zwei wichtigsten Ziele der verbesserten Stimmschlüssel sind:
- Bessere Präzision beim Stimmen – durch die Verwendung von Übersetzungen von vorne bis hinten, etwa 20:1.
- Bessere Stabilität beim Abstimmen – einfach durch die Verwendung besserer Teile, die mit besserer Handwerkskunst hergestellt werden.
Einige der Top-Marken, die Du Dir anschauen solltest, sind:
- Hipshot
- Gotoh
- Shaller