
Am Anfang machen wir alle den gleichen Fehler …
Wir gehen davon aus, dass alle Gitarrenständer gleich sind. Und kaufen den ersten, den wir sehen.
Oder noch schlimmer: Wir kaufen den billigsten, den wir finden können.
Und praktisch jeder von uns hat mindestens eine Gitarre, die davon eine Narbe trägt.
Denn irgendwann wird uns allen klar … ein guter Gitarrenständer ist eine der besten Investitionen.
Er bewahrt nicht nur Deine Gitarre vor Schäden …
Sondern auch das teure Kondensatormikrofon und anderes Equipment in der Nähe.
Das einzige Problem ist … wenn Du nach einem Ständer suchst, ist es nicht immer offensichtlich, was die Guten von den Schlechten unterscheidet.
Darum erkläre ich in diesem Artikel ausführlich die wichtigsten Unterschiede und vergleiche die 7 beliebtesten Arten von Gitarrenständern.
Fangen wir an. Als erstes …
1. A-Frame-Ständer

Als einfachste und günstigste aller Gitarrenständer …
Haben A-Frame, oder A-Form Ständer einen schlechten Ruf, weil sie auf den ersten Blick nicht stabil wirken.
Aber tatsächlich …
Sind sie viel stabiler als sie aussehen und großartig, um Deine Gitarre zu lagern, besonders, wenn Du wenig Platz hast.
Der größte Vorteil dieser Form ist:
Zusammengepackt sind sie klein genug für Deine Gitarrentasche. Dadurch sind sie ideal für Gigs und auf Tour.
Der größte Nachteil dieser Form ist:
Wenn jemand an Deine Gitarre stößt, fällt sie wahrscheinlich um, weil es keine Halterung für den Hals als zusätzliche Sicherung gibt. Darum empfehle ich sie nicht für einen normalen Haushalt, besonders wenn Du Kinder oder Haustiere hast.
Aber für Deinem eigenen Probenraum … sind sie prima.
Hier sind die Spitzenmodelle, die ich empfehle:
Als nächstes …
2. Gabelständer

Gabelständer ist die beliebteste UND am meisten gehasste Form von Gitarrenständern.
Sie sind beliebt, weil sie günstig und akzeptabel in Situationen sind.
Für Einsteiger empfehlen sie viele als das „standardmäßige erste Stativ“.
Im Gegensatz zu A-Frame-Ständern haben sie eine zusätzliche Halterung für den Hals, der (so behaupten manche) für bessere Stabilität sorgt.
Der Nachteil ist, dass sie bei weitem nicht so tragbar sind; und zusammengebaut werden müssen.
Der Grund, warum manche Leute (darunter auch ich) sie nicht mögen:
Billigere Modelle können instabil sein und leicht umkippen.
Ich schätze, die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob Du sie was für Dich sind, ist selbst einen auszuprobieren.
Hier sind die 2 Spitzenmodelle, die ich empfehle:
Als nächstes …
3. Wandhalter

Wenn Du hauptsächlich in einem, kleinen Zimmer Gitarre spielst …
Zum Beispiel entweder in Deinem Musikzimmer, Wohnzimmer oder Deinem Schlafzimmer …
Könnte ein Wandhalter ideal für Dich sein.
Der Grund?
- Er spart Platz, weil er an der Wand montiert wird und da hast Du Platz satt.
- Deine Gitarre ist in Sicherheit, weil niemand dran kommen kann – nicht mal Kinder oder Haustiere.
- Es sieht cool aus, weil es ein dekoratives (und gleichzeitig funktionales) Element zu einem sonst langweiligen Zimmer hinzufügt.
Natürlich haben Wandhalter auch ihre Nachteile …
- Die Montage − wenn sie nicht richtig montiert sind, könnte Deine Gitarre irgendwann von der Wand fallen.
- Verziehen und kleine Risse sind ein Risiko − weil die Nähe zur Wand Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen erhöht.
- Risiko von Kollisionen mit der Wand − weil manche Gitarren an manchen Wandhalter frei schwingen können. (Das lässt sich mit einem Abstandhalter vermeiden.)
Und …wenn Du einen Wandhalter in einem Aufnahmestudio verwenden willst, achte darauf, dass eine frei-schwebende Akustikgitarre leicht Vibrationen absorbieren und ungewollte Resonanzen zu einem Raum hinzufügen kann.
Aber falls dies keine Probleme in Deinem Fall sind, kann ein Wandhalter genau das sein, wonach Du suchst.
Hier sind die Spitzenmodelle, die ich empfehle:
Als nächstes …
4. Premium-Gitarrenständer

Viele sagen, dass Hercules und Ultimate die beiden besten Hersteller von Gitarrenständern sind … Punkt.
Es gibt zwar keine offiziellen „Kategorien“ für Gitarrenständer …
Aber ihre „Premium“-Ständer sind zweifellos die besten, die man für Geld kaufen kann.
Sie sind zwar größer als A-Frame-Ständer, aber sie sind genau so kompakt und einfach zusammen zu klappen.
Statt der zwei Halterungsstäbe wie beim Dreibein-Stativ …
Haben sie eine Halterung für den Gitarrenhals, ähnlich einem Wandhalter. Und der Gitarrenkörper ruht auf der Polsterung der vorderen Beine.
Im praktisch jeder Hinsicht ist das das mit Abstand beste Design für Bühne UND Studio. Wenn Du das Geld hast, ist es keine Frage.
Hier sind die 2 Spitzenmodelle, die ich empfehle:
Als nächstes …
5. Mehrfach-Gitarrenständer

Wenn Du mehr als eine Gitarre hast …
Findest Du einen Ständer für mehrere Gitarren wahrscheinlich praktischer als viele einzelne.
Der offensichtliche Vorteil hierbei ist, dass Du viel Platz sparst, weil Du mehrere Gitarren auf einem kleinen Raum zusammen stellen kannst.
Das ist besonders für kleinere Proberäume und auf engen Bühnen praktisch.
Aber … für manche Leute (mich eingeschlossen), sind sie nichts, weil es schwierig ist, die hintere Gitarre herauszunehmen, besonders wenn der Ständer an einer Wand, oder noch schlimmer, in einer Ecke steht.
Aber viele Gitarristen lieben das Design und wenn Du denkst, es wäre etwas für Dich, empfehle ich diese Modelle:
- Musician’s Gear Triple – (Amazon)
- OnStage Double – (Amazon)
- OnStage Triple Hang-It – (Amazon)
- Hercules GS432B – (Amazon/Thomann)
Als nächstes …
6. Multigitarrenständer

Die „andere“ Möglichkeit, mehrere Gitarren zu lagern ist ein Gitarren-Rack.
Vielen ist das lieber als ein Multigitarrenständer, weil es:
- Mobiler − Einfacher auf- und abzubauen und leicht zusammenzufalten und zu verstauen; und
- Effizienter ist − es passen mehr Gitarren (3 bis 10) auf wenig Platz.
Die Racks sind besonders gut in den folgenden Fällen:
- Auf Tour für Bands mit viel Equipment.
- Für langfristige Lagerung der Gitarren in ihren Kästen.
- In kleinen Homestudios, wo Platz knapp ist.
Natürlich haben auch sie ihre Nachteile …
Was mir an Gitarren-Racks nicht gefällt, ist, dass die Gitarren aneinander stoßen können, wenn sie nicht sehr vorsichtig positioniert werden.
Das ist besonders gefährlich, wenn Du eine solide E-Gitarre neben Deiner empfindlichen 2000 € Martin Akustikgitarre lagerst. Ein ordentlicher Rumms kann ziemlichen Schaden anrichten.
Und die Polsterungen für diese Racks sind oft empfindlich und oft schon beschädigt, selbst wenn sie brandneu sind.
Auch wenn sie nicht perfekt sind, sind sie in vielen Fällen doch Deine beste Wahl.
Hier sind die Spitzenmodelle, die ich empfehle:
Und zum Schluss …
7. Gitarrenspielständer

Eine einzigartige Gitarrenständer-Form …
Der Gitarrenspielständer ist nicht dazu gedacht, die Gitarre zu lagern, sondern darauf zu spielen.
Es ist absolut möglich, dass Du seit Jahrzehnten Gitarre spielst und nicht wusstest, dass so etwas existiert … bis jetzt.
Auf der Bühne, wenn ein Gitarrist während des Lieds die Instrumente wechselt …
Kann er zu einem Gitarrenspielständer wie dem K&M Performer (Amazon/Thomann) hinlaufen und direkt damit spielen.
Der Ständer hält die Gitarre auf der Höhe und in der Position, wie Du sie am Körper tragen würdest.
Genial, oder?
Abschließende Warnung …
Im Internet liest man immer wieder, dass man vorsichtig sein soll, wenn man eine Gitarre mit Nitrozellulose-Lack (Nitrolack) in einen Gitarrenständer stellt …
Weil der Lack durch den Kontakt mit Plastik und Metall langsam abgerieben wird (Holz und Stoff sind sicher).
Für den durchschnittlichen Gitarristen, der nichts über Lack weiß, klingt das beängstigend, besonders wenn Du Dir bei Deiner eigenen Gitarre nicht sicher bist.
Darum kurz, was Du wissen solltest:
Gitarren haben üblicherweise einen Lack aus Nitrozellulose oder aus Polymeren.
- Nitrozellulose ist leichter, sieht natürlicher aus und riecht angenehm und wird normalerweise für ältere oder speziell gebaute Gitarren verwendet.
- Polymer-basierte Lacke sind dicker und erinnern an einen Überzug aus Glas, werden heutzutage standardmäßig für die meisten Gitarren verwendet, die maschinell hergestellt werden.
Da Polymer-basierte Lacke sicher sind, was Gitarrenständer angeht …
Musst Du Dir wahrscheinlich keine Sorgen machen. Wenn Du Dir aber unsicher bist, ist es wahrscheinlich eine gute Idee jemanden zu fragen, der sich damit auskennt.